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Sport: Tag der Derbys

Berlins Hockey-Bundesligisten spielen heute alle in einer Halle

Berlin. Tibor Weißenborn hat schon eine präzise Vorstellung, wie der heutige Sonntagabend auszusehen hat. Erst gewinnt der Hockeyspieler des Berliner HC gegen TuS Lichterfelde („Die spielen eklig, aber wir sind spielerisch besser“). Danach wird er sich auf die Tribüne setzen, den anderen Berliner Teams zuschauen und dabei „in aller Ruhe erst mal ein Bierchen trinken“.

Das hört sich alles sehr entspannt an, wird aber nicht so einfach. Heute tragen alle fünf Berliner Hockey-Klubs ihre Bundesligaspiele im Horst-Korber-Sportzentrum an der Waldbühne in Charlottenburg aus. Den Anfang macht die Mannschaft von Zehlendorf 88 gegen den Osternienburger HC (15 Uhr), dann spielt Weißenborn mit dem BHC als Spitzenreiter gegen TuS Lichterfelde (17 Uhr). Weitere zwei Stunden später tritt der SC Charlottenburg gegen die Zehlendorfer Wespen an. Mit mehr als 500 Zuschauern rechnen die Veranstalter, weil sich die Spiele nicht wie sonst an den Wochenenden üblich überschneiden. Der Eintritt ist frei.

Das Derby zwischen dem BHC und TuS Lichterfelde ist so etwas wie das Spitzenspiel des Sonntags – wenn man davon nach drei Spieltagen sprechen darf. Der BHC hat gestern auch sein drittes Bundesligaspiel gegen Z 88 mit 13:5 gewonnen und liegt nun mit drei Punkten vor den Zehlendorfer Wespen und Lichterfelde. Der BHC wird in der Hockeyszene als stärkster Klub eingeschätzt. Lichterfelde etwa habe Einzelspieler mit gewissem Potenzial, „als Kollektiv aber sind wir besser “, sagt Weißenborn. Niederlagen – wie die der Wespen vor einer Woche gegen Lichterfelde – darf sich kein Team erlauben, die Vorrunde der Hallensaison dauert lediglich vier Wochen, dann treten die ersten beiden Teams der vier Staffeln bei der Endrunde an, die im Januar ausgetragen wird.

Es ist nicht nur die bessere Stimmung wegen der Derbys, auf die sich die Spieler heute freuen, es ist auch der Hallenboden. Der BHC trägt seine Spiele normalerweise auf Parkett aus. Ist dieses staubig, rutschen die Spieler bei ihren Bewegungen oft weg. Im Horst-Korber-Sportzentrum ist der Belag aus PVC und somit stumpf, die Bewegungen wirken kontrollierter, das Spiel ist ansehnlicher. Und dass einer wie Weißenborn ohnehin gern in der Halle spielt, hat er im Februar gezeigt. Da gewann er mit der Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in der Halle.

André Görke

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