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Sport: Tag der Tränen

Hochspringer Raúl Spank wird nur Neunter

Daegu - Wie ein Häufchen Elend saß Raúl Spank in den Katakomben des Stadions von Daegu auf dem Boden. Er musste sich erst einmal sammeln, die Mütze ins Gesicht gezogen und mit Tränen in den Augen. „Ich bin sprachlos und sehr enttäuscht“, sagte der 23 Jahre alte Hochspringer des Dresdner SC dann. Es war nicht gut gelaufen für Raúl Spank bei der WM in Daegu. Nur ganz knapp hatte er sich für das Finale qualifiziert, dort sprang am Ende nur ein neunter Rang mit 2,29 Meter heraus. Gold holte der US-Amerikaner Jesse Williams mit 2,35 Meter.

Noch vor zwei Jahren hatte Raúl Spank bei der Weltmeisterschaft in Berlin eine Bronzemedaille gewonnen. Sein großes Ziel, bei den Olympischen Sommerspielen in London im kommenden Jahr ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, ist zurzeit in die Ferne gerückt. „Kein Sprung war technisch auch nur annähernd so gut wie im Training“, haderte Raúl Spank, dem vor drei Jahren mit einem fünften Rang bei Olympia in Peking ein erstaunlicher Durchbruch gelungen war.

Spank wurde dem Publikum in Daegu als erster der Teilnehmer des Hochsprung-Finals vorgestellt, als erster begann er dann den Wettbewerb – doch schnell wurde klar, dass es nicht sein Abend werden würde. „Über 2,20 und 2,25 Meter habe ich mich rübergerettet. Und 2,29 waren auch noch halbwegs okay“, sagte Raúl Spank. Doch die nächste Höhe von 2,32 Meter riss er dreimal klar und schied aus.

Nach der gestrigen Enttäuschung dürfte es heute für die deutschen Leichtathleten, die bisher vier WM-Medaillen gewannen, wieder aufwärts gehen. Die Hoffnungen ruhen dabei vor allen auf Christina Obergföll, die im Speerwurf mit Barbora Spotakova aus Tschechien und der Russin Maria Abakumowa um Gold kämpfen dürfte. Mit den Leverkusenerinnen Linda Stahl und Katharina Molitor haben es noch zwei weitere deutsche Speerwerferinnen ins Finale geschafft.

Zudem qualifizierten sich zwei deutsche Kugelstoßer gestern für den heutigen Endkampf: Routinier Ralf Bartels aus Neubrandenburg und Youngster David Storl aus Chemnitz. Der 21-jährige Junioren-Weltrekordler Storl erzielte in der gestrigen Qualifikation sogar eine neue persönliche Bestmarke von 21,50 m. Das war der weiteste Stoß eines Deutschen seit 1990. Jörg Wenig

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