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Sport: Tag des Jungen

Der Italiener Pozzato gewinnt die siebte Etappe

St. Brieuc - Ein paar Kilometer lang hat er noch versucht weiterzufahren. Dann musste Sven Montgomery weinend aufgeben. Der Fahrer von Gerolsteiner hat sich bei einem Sturz über den Lenker seines Rades nach der ersten Diagnose das Schlüsselbein gebrochen. Zu dem Zeitpunkt, als wieder einer der Profis verletzt aufgeben musste, waren 130 Kilometer der siebten Etappe der Tour de France von Chateaubriant nach St. Brieuc gefahren.

Lance Armstrong kam am Ende der ersten Woche sichtlich geschafft am Atlantik an. Heftige Böen an der Küste hatten das Feld immer wieder zerhackt, und Armstrong sowie seine Truppe mussten wider hart rackern, um die Übersicht und den Anschluss zu behalten. „Am Ende hat heute wohl allen der Pfeffer gefehlt“, sagte er nach einem schweren Arbeitstag, an dessen Ende er die Ausreißer Fillippo Pozzato, Iker Flores und Francisco Mancebo um zehn Sekunden davon ziehen lassen musste. Den Sprint der drei gewann Pozzato, mit 22 Jahren der jüngste Starter im gesamten Fahrerfeld.

Armstrong hatte sich die erste Woche einfacher vorgestellt. „Es war stressig, gefährlich, und es waren sehr lange Tage“, sagte er. Die sturzgefährlichen Kopfsteinpflaster im französischen Norden, das Mannschaftszeitfahren bei Regeb, die zahlreichen Massenstürze – all das hatte ihn merklich mitgenommen. „Am liebsten hätte ich morgen ein Zeitfahren“, sagte er, „damit endlich einmal ein wenig Ordnung ins Feld kommt.“ Die Tour brauche eine Hierarchie: „Da mischen zu viele mit, die glauben, sie hätten eine Chance auf den Sieg.“ Armstrong kann es nicht erwarten, diese Teams auf den Boden der Realität zurückzuholen.Auf dem sind am Samstag auch die Tour-Organisatoren wieder gelandet. Zu Beginn des Wochenendes wurde bekannt gegeben, dass die Urinprobe des Belgiers Christophe Brandt Spuren von Methadon aufwies. Seine Mannschaft Lotto-Domo suspendierte ihn sofort nach Bekanntwerden der positiven Probe.

Jens Voigt, der ebenso erschöpft wie Armstrong an der Küste ankam, fand, dass die Organisatoren der Tour nicht nur beim Thema Doping mehr Verantwortung zeigen sollten: „Man könnte fast glauben, die wollen, dass wir stürzen. Die Streckenführung passt mit den Bluttests und Gesundheitschecks, die unserem Wohlergehen dienen sollen, nicht so richtig zusammen.“

Sebastian Moll

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