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© Thilo Rückeis

Paralympics-Tagebuch (3): Time of my life

Annemieke Overweg war unter den 60.000 Besuchern der Paralympics-Eröffnungsfeier. Und was sie im vollbesetzten BC Place Stadium von Vancouver erlebte, wird sie so schnell nicht vergessen.

Es fällt mir schwer zu glauben, dass das heute gerade mal mein vierter Tag in Vancouver war. Das berühmte "Volles-Programm-Syndrom" hat bereits eingesetzt: Ich habe mein Zeitgefühl verloren, was Adrenalin und Endorphine angeht, habe ich quasi einen Dauerpegel und mein Kopf kommt kaum mehr hinterher, all das, was ich erlebt habe, zu verarbeiten.

"Today, we at Vancouver 2010 are many thousands strong – united, inspired, ready." Diese Worte stammen aus der bewegenden Rede von VANOC Präsident John Furlong anlässlich der Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele 2010 in Vancouver. Und ich war dabei, eine von tausenden. Die Show, die ich mir an diesem Abend in dem fast ausverkauften BC Place Stadion ansehen durfte, schaffte es, mich zum Lachen zu bringen, zu Tränen zu rühren und mich sprachlos zu machen – und das alles an nur einem Abend.

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Schülerredakteurin Annemieke Overweg fand die Eröffnungsfeier der Paralympics "einfach überwältigend." -

© Thilo Rückeis

Jubelstürme in der Arena

Die Arena schien zu vibrieren unter den Jubelstürmen des Publikums, der lauten, kraftvollen Musik, und der Energie der Sportler und Interpreten, die auf verschiedenste Weise zeigten, dass eine Behinderung kein Hindernis darstellen muss. "To you impossible is just a word“, sagte Furlong in Hinsicht auf die beeindruckenden Leistungen. Ob Hochleistungssport, Breakdance, BMX-Fahren, oder Rockmusik – alles ist möglich.

Die bewegendste Szene des Abends war wohl, als die Eltern des verstorbenen kanadischen Nationalhelden Terry Fox, der in den achtziger Jahren trotz Beinamputation über 5.000 Kilometer durch Kanada lief, um Spenden für die Krebsforschung zu sammeln, die olympische Fackel in das Stadion brachten.

Noch immer ist mein Kopf voll mit Bildern von dem gestrigen Abend. Die Eröffnungszeremonie war überwältigend und definitiv eines der schönsten Ereignisse, das ich je erleben durfte. "May this be the time of your life", sagte Furlong. Die Sportler waren nicht die einzigen, die sich damit angesprochen fühlten.

Annemieke Overweg

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