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Sport: Taktik, die begeistert

So stilsicher ist im deutschen Fußball schon lange keiner mehr aufgetreten. Joachim Löw hat nicht nur bei der Weltmeisterschaft in Südafrika die richtigen Pullover getragen und den richtigen Spielern die richtige Taktik anvertraut – nun, nach der WM, läuft er sogar sportpolitisch zur Hochform auf.

So stilsicher ist im deutschen Fußball schon lange keiner mehr aufgetreten. Joachim Löw hat nicht nur bei der Weltmeisterschaft in Südafrika die richtigen Pullover getragen und den richtigen Spielern die richtige Taktik anvertraut – nun, nach der WM, läuft er sogar sportpolitisch zur Hochform auf.

Die Vertragsverlängerung für das Trainerteam, die vor dem Turnier im Dickicht der DFB-Eitelkeiten gescheitert war, kam auf Initiative von Löw nach der WM zügig zustande. Mit moderaten Gehaltsforderungen und einem Friedensangebot im Zuständigkeitsgerangel um das U-21-Nachwuchsteam räumte Löw alle Hindernisse selbst aus dem Weg. Jetzt zeigt der Bundestrainer vor dem am Mittwoch anstehenden Länderspiel gegen Dänemark erneut Augenmaß und taktisches Geschick. Aus Rücksicht auf die nationalmannschaftsmüde Bundesliga verzichtet er auf seine wichtigsten WM-Spieler – und gewinnt nebenbei selbst dazu: Entscheidungszeit in der schwelenden Debatte um das Kapitänsamt sowie Dankbarkeit von den Spitzenklubs, die er irgendwann einmal in Einfluss ummünzen kann.

Im Oktober bestimmt der Deutsche Fußball-Bund seinen Präsidenten, zur Wahl steht lediglich Theo Zwanziger. Der wahre Chef im deutschen Fußball ist derzeit allerdings ein anderer.

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