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Taktikschule: Borussia Dortmund: Mit vier Stürmern - und alle verteidigen

Normalerweise dauert es einige Spiele, bis Mannschaften einen Weg gefunden haben, den Ausfall ihres zentralen offensiven Mittelfeldspielers zu kompensieren. Bei Borussia Dortmund hat sich Trainer Jürgen Klopp nach dem Ausfall seines verletzten Zehners Tamas Hajnal für eine ungewöhnliche Variante entschieden, die sich allerdings mit seiner Grundphilosophie deckt.

Aus drei offensiven Spielern (Hajnal und zwei Stürmern in vorderster Linie) sind nun vier geworden, und abgesehen vom kollektiven Versagen der gesamten Mannschaft im DFB-Pokal beim VfL Osnabrück hat dies in der Bundesliga auch gut funktioniert. Hinter dem vordersten Angreifer Lucas Barrios bilden Jakub Blaszczykowski, Mohamed Zidan und Nelson Valdez (Foto) eine Dreierreihe, die sich bei Ballbesitz des Gegners weit mitzurückzieht und mitgrätscht. Das ist normal und könnte als 4-5-1-System bezeichnet werden, doch auch Lucas Barrios muss bei Klopp sehr viel nach hinten arbeiten. So erkämpfte er vor einer Woche vor seinem Tor in Leverkusen tief in der eigenen Hälfte selbst den Ball vor dem schnellen Gegenangriff, den er mit einem Kopfballtor abschloss. Arbeiten die vier Angreifer diszipliniert nach hinten, stehen nach einem Ballgewinn gleich mehrere Fachkräfte für einen strukturierten Konter zur Verfügung. Dass diese Grundformation nicht nur kontern kann, hat der Sieg gegen die vermeintlich schwächeren und defensiv eingestellten Bochumer gezeigt. Beim 2:0 gegen den VfL haben sich die Dortmunder gar nicht erst nicht so weit zurückgezogen wie bei den spielstarken Leverkusenern und auf einen passenden Moment fürs Pressing gewartet, sondern auf den ballführenden Bochumer früh viel Druck gemacht. So wird es auch am Freitag gegen Hertha sein.

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