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So könnte die Taktik der Finalisten aussehen. Aber wer setzt sich am Ende durch?

© Tsp

Taktikschule zum Finale der Champions League: Wie Bayern München und Borussia Dortmund in Wembley gewinnen wollen

Können die Dortmunder ihren Zielspieler Robert Lewandowski erfolgreich mit langen Bällen füttern oder setzt sich das kontrollierte Aufbauspiel des FC Bayern durch? Mathias Klappenbach gibt in seiner Taktikschule zum Finale Antworten.

So ein großes Finale wird meist durch Kleinigkeiten und Tore von Spielern entschieden, die vorher nicht im Fokus standen, sie gehören in der allgemeinen Wahrnehmung nicht zu den Top-Profis des Planeten. Einer aber zählt derzeit zu den treffsichersten Angreifern und könnte auch der Mann des Endspiels werden. „Robert Lewandowski ist im Moment der beste Stürmer der Welt“, sagt Bayerns brasilianischer Verteidiger Dante, und das sicher nicht nur aus reiner Höflichkeit.

Der auch von den Münchnern umworbene Lewandowski ist der „Zielspieler“ für die oft langen Pässe der Dortmunder aus der eigenen Abwehr, mit denen sie dem Pressingdruck des Gegners entgehen wollen. Diese Spielweise haben alle Dortmunder nicht erst seit dieser Saison verinnerlicht. Der polnische Nationalstürmer weicht auch oft nach außen aus und kann sich diese Bälle erobern, sie halten und dann das offensive Kombinationsspiel des BVB einleiten, dessen Endpunkt er oft wieder selbst ist.

Einen solchen Fixpunkt haben die Münchner in ihrem seit den Zeiten Louis van Gaals flexiblem Passspiel nicht, ihr Aufbauspiel ist meist etwas kontrollierter über die Außenbahnen und läuft häufig wie bei den Dortmundern über die rechte Seite. Vor allem, wenn Franck Ribéry auf diese herüberkommt. Mit dieser Spielweise umgehen die Münchner automatisch das starke Pressing der Dortmunder im Zentrum, von wo aus diese nach einem Ballgewinn oft ihre Angriffe starten.

Bei den Bayern ist der zentrale Angreifer Mario Mandzukic neben seinen Qualitäten als Vollstrecker vor allem wegen seiner intensiven Defensivarbeit wichtig. Deshalb bekommt er in dieser Saison auch den Vorzug vor dem treffsicheren Mario Gomez. Im offensiven Aufbauspiel ist Mandzukic mehr gefragt als Lückenreißer für den zukünftigen freien Raum stets ahnenden und in die Spitze rückenden Thomas Müller. Wer bei den Dortmundern Mario Götze ersetzen wird und eine ähnliche Rolle wie Müller einnehmen wird, der ist mehr Kombinationspartner des zentralen Angreifers Lewandowski. Dessen Klasse trifft kurz gesagt auf die Klasse des Passspiels der Bayern.

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