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Sport: Team der Träume

Dortmund siegt 3:1 bei St. Pauli und lässt seine Fans auf den Gewinn der Meisterschaft hoffen

Es ist eine Mannschaft, die Träume weckt. „Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia“, sangen die Dortmunder Fans im Stadion am Millerntor. Sie hatten allen Grund dazu, denn das Team von Trainer Jürgen Klopp untermauerte mit einem 3:1 (1:1)-Auswärtssieg, dem insgesamt fünften Erfolg in Folge, den zweiten Tabellenplatz. Vor 23 400 Fans traf Kevin Großkreutz zweimal für die Westfalen, zudem war der Japaner Shinji Kagawa erfolgreich. Für das kampfstarke St. Pauli, das auch im dritten Heimspiel der Saison ohne Sieg blieb, hatte Rouwen Hennings zwischenzeitlich ausgeglichen.

Die ersten 20 Minuten gehörten den Gästen. Ihr Spiel, angetrieben durch Nuri Sahin, war strukturierter, durchdachter und planvoller. Zugleich wirkten einige St.-Pauli-Spieler anfangs sehr nervös, etwa das Innenverteidiger-Duo Ralph Gunesch und Markus Thorandt. „Einige Spieler haben entweder die Gelben angespielt, oder sie nur begleitet“, kritisierte Holger Stanislawski. St. Paulis Trainer ging noch ein Stück weiter: „An eine solch schlechte Leistung kann ich mich gar nicht erinnern.“

BVB-Trainer Jürgen Klopp war von der Einschätzung seines Kollegen Stanislawskis wenig angetan. „Das war nicht ganz fair von Stani, weil man auch sehen muss, dass unsere Burschen das richtig gut gemacht haben.“ In der Tat agierte die junge Dortmunder Mannschaft erstaunlich abgeklärt und überzeugte mit einer reifen Spielanlage.

Dortmund kam früh zu Tormöglichkeiten. So musste St. Paulis Torwart Thomas Kessler gegen Lucas Barrios parieren. Durch ist Chance ermuntert, legte der BVB nach und zauberte nur drei Minuten später einen Spielzug zum 1:0 auf den Rasen, der wie im Training wirkte. Barrios schickte Kagawa steil, der Japaner flankte in die Mitte, wo Großkreutz völlig unbedrängt nur noch einzuköpfen brauchte. St.-PaulisAnhänger wirkten im Anschluss wie paralysiert, was sich erst mit dem Ausgleich änderte. Regisseur Charles Takyi passte auf Fin Bartels, der Neuzugang verlängerte mit der Ferse auf den inzwischen völlig freien Stürmer Rouwen Hennings, der den Ball zum umjubelten Ausgleich ins linke Ecke schlenzte. Es war das erste Bundesliga-Tor für Hennings, der kurzfristig für Gerald Asamoah (muskuläre Probleme) in die Mannschaft gekommen war.

Plötzlich war St Pauli angestachelt und riskierte nun mehr. Noch vor der Pause drängten die Hanseaten auf die Führung. Dortmund hatte Glück, als Marius Ebbers eine Ecke auf das Tor verlängerte. Kurz danach klärte Neven Subotic in großer Bedrängnis vor dem einschussbereiten Ebbers. Das Momentum war nun auf Seiten der Gastgeber, was sie nach dem Seitenwechsel auch zu nutzen suchten: Der starke Bartels vergab in Rückenlage eine große Chance, nachdem Ebbers eine Flanke verlängerte hatte.

Doch dann ergab sich die zweite unverhoffte Wendung in diesem Spiel. Eigentlich war nach einem Fehlpass die Lage schon geklärt, als Barrios den bis dahin farblosen Mario Götze einsetzte. Götze passte auf Kagawa, der per Flachschuss zum 2:1 für die Dortmunder traf. Nun kontrollierte Dortmund erneut das Geschehen und hatte durch Kagawa gleich die nächste große Möglichkeit. Nur mit Mühe konnte St.-Pauli-Keeper Kessler einen Weitschuss von Sahin an den Pfosten lenken. Die Borussia drängte nun erfolgreich auf die Vorentscheidung. Als Kessler einen 16-Meter-Schuss von Lucas Barrios nicht festhalten konnte, setzte Kevin Großkreutz entschlossen nach und staubte nach einer Stunde zum 1:3 ab.

Die Fans des Gastgeber ließen sich nicht entmutigen, sie feuerten ihr Team weiter enthusiastisch an, aber es reichte nur noch zu kleineren Möglichkeiten, die allesamt ungenutzt blieben. Dortmund war an diesem Tag einfach zu stark.

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