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Sport: Technisches Doping

Behindertensportler zum Fall Oscar Pistorius

Berlin - Zum Thema Gleichberechtigung werden große Reden gehalten, Taten indes sind die Ausnahme. Das bekommen Leistungssportler mit einer Behinderung zu spüren – egal, ob sie in Weltrekordzeit Medaillen holen. Auch deswegen kämpfen die Schwimmerin Kirsten Bruhn und der Leichtathlet Matthias Schröder im Namen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) für eine bessere Wahrnehmung des Behindertensports – so wie gestern bei der Präsentation des „International Paralympic Day“ (IPD) in Berlin vorm Brandenburger Tor, der am 23. August stattfindet. Bei dem Event unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler stellen 106 Athleten etwa aus China und den USA den Behindertenleistungssport vor. Die Paralympics sollen aber eine eigene Disziplin bleiben, finden Bruhn und Schröder. Deshalb lehnen sie einen Start des mit hochmodernen Beinprothesen sprintenden Oskar Pistorius bei Olympischen Spielen ab. Das hatte der Südafrikaner zuletzt gefordert. „Er verzerrt das Leistungsniveau, weil sich nicht alle diese teuren Prothesen leisten können“, sagt die seit einem Motorradunfall querschnittsgelähmte Bruhn. „Das ist technisches Doping“, sagt der sehbehinderte Schröder. Pistorius sei durch die Prothesen im Vorteil, seine Beinmuskulatur könne schließlich nicht ermüden. „Sein Alleingang ist falsch.“ Und wahrscheinlich auch kein guter Beitrag zum Thema Gleichberechtigung. pl

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