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Sport: Ten Years After

Hansa-Coach Pagelsdorf kehrt zum HSV zurück

Ein bisschen ist es so, als hätte jemand auf den „Wiederholen“-Knopf der Fußball-Geschichte gedrückt. Wenn Frank Pagelsdorf am Sonntag erstmals seit seiner Entlassung 2001 nach Hamburg zurückkehrt, könnte man zu der Überzeugung kommen, knapp zehn Jahre wären einfach nicht passiert. Denn wie damals tritt Pagelsdorf als erfolgreicher Trainer des FC Hansa Rostock an, den er zuvor in die Bundesliga geführt hat. Als Shootingstar der Trainer-Branche war der junge Pagelsdorf damals an die Elbe gewechselt, nachdem er Hansa Rostock in die Bundesliga gebracht und dort etabliert hatte.

Natürlich aber ist die Zeit auch für Frank Pagelsdorf nicht stehengeblieben. Der heute 49-Jährige kann auf viele Erfahrungen zurückblicken, unter anderem beim heutigen Gegner. Von 1997 bis 2001 trainierte er den Hamburger SV. Auch wenn Pagelsdorf tonlos behauptet, das Gefühl der Genugtuung sei ihm fremd – er wird nicht vergessen haben, dass die Station Hamburg seiner Karriere einen deftigen Knick zugefügt hat.

Als Pagelsdorf im September 2001 entlassen wurde, warfen ihm Kritiker vor, mit rund 50 zumeist erfolglosen Spielertransfers den Verein an den Rand des Ruins geführt zu haben. Pagelsdorf selber spricht vom erfolgreichen Neuaufbau, den er beim HSV umgesetzt habe. „Es fehlte das Glück“, gestand Pagelsdorf jedoch auch damals ein.

Das Glück stellte sich auch bei seinen folgenden Engagements nicht ein – Pagelsdorf musste den Umweg durch die Fußballprovinz Osnabrück und Dubai nehmen. Es kam erst 2005 bei seinem zweiten Anlauf in Rostock zurück. Warum es bei Hansa wieder funktioniert, mag Pagelsdorf erklären. Ein Faktor ist sicher der Vertrauensbonus, den ihm Fans und Verantwortliche gewähren. Wenn Hansa nun auch noch die Klasse hält, könnte Pagelsdorf zehn Jahre nach seinem ersten Karrieresprung noch einmal von Rostock aus durchstarten. Denn dass er dort trotz aller Wohlfühlfaktoren nicht am Ziel seiner Träume angekommen ist, verbirgt er nicht. Sein Ziel bleibe, um die Meisterschaft mitzuspielen, sagt Pagelsdorf.

Dass er das noch einmal in Hamburg versuchen könnte, wo zum Saisonende der Trainerposten frei wird, schließt Pagelsdorf aus. „Das ist kein Thema“, sagt er. Damals, 2001, hatten sie ihn seine Mission nicht beenden lassen. „Ich hatte mein Ziel in Hamburg noch nicht erreicht. Ich war noch nicht fertig“, sagt Pagelsdorf. Das Risiko, dass das noch mal passiert, wird er wohl nicht eingehen.

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