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Davis Cup

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Tennis: Davis-Cup-Team unterliegt Spanien sang- und klanglos

Schwarzer Tag für die deutschen Tennis-Herren: Das Davis-Cup-Team steht im Duell mit den starken Spaniern schon nach dem Doppel als Verlierer da. An Kampfgeist mangelte es dabei aber nicht. "Es hat nicht sollen sein", erklärt Teamchef Kühnen die Niederlage.

Nach einem Fünfsatz-Krimi ohne Happy End ist die deutsche Tennis-Nationalmannschaft im Davis-Cup-Viertelfinale sang- und klanglos gegen Spanien ausgeschieden. Das Doppel mit Philipp Kohlschreiber und Philipp Petzschner konnte am Samstag in Bremen trotz guter Ansätze und eines 4:45 Stunden langen beherzten Kampfes das Blatt nicht wenden und unterlag Fernando Verdasco/Feliciano Lopez mit 7:6 (7:3), 6:7 (1:7), 4:6, 6:2, 10:12. "Es hat nicht sollen sein", sagte Team-Kapitän Patrik Kühnen, der den Sieg des Topfavoriten neidlos anerkannte.

"Es ist zum Kotzen", formulierte es Kohlschreiber, nachdem er den letzten Ball ins Aus gespielt hatte. Die Hoffnungen auf ein Wunder wie zuletzt 1960, als die deutsche Mannschaft mit Christian Kuhnke und Wolfgang Stuck letztmals im Davis-Cup einen 0:2-Rückstand gegen Tschechien aufholte, wiederholte sich nicht. Die beiden abschließenden Einzel am Sonntag sind beim Stand von 0:3 nurmehr von statistischer Bedeutung. Rafael Nadal & Co. stehen im Halbfinale, in dem sie auf die USA oder Frankreich treffen werden.

Verloren und ausgelaugt

"Wir haben gut gekämpft und alles gegeben", sagte Kohlschreiber und schien seine Enttäuschung nur deshalb bändigen zu können, weil er mit seinen Kräften vollkommen am Ende war. "Schade", ergänzte sein gleichfalls ausgelaugter Partner Petzschner. "Das war heute nicht unser Tag." Mit aller Macht hatte sich das Philipp-Duo gegen das peinlich frühe Aus am Tag nach Kühnens 42. Geburtstag gestemmt.

Nach einem 0:3-Fehlstart im ersten Satz rappelte sich das Duo Stück für Stück auf und holte den Durchgang verdient im Tiebreak. Vor allem Petzschner steigerte sich zusehends, was in den folgenden beiden Sätzen freilich nicht reichte. Knapp war das Geschehen, weil vor allem Verdasco nicht das Niveau seines Partners erreichte und folglich von den beiden Deutschen immer wieder gesucht und mit schwierigen Bällen auch gefunden wurde. Doch die Kombination aus Augsburg und Bayreuth verstand es nicht, die sich bietenden Breakchancen konsequent zu nutzen. 22 Mal hatten sie die Möglichkeit, den Aufschlag des Gegners zu durchbrechen, ganze vier Mal gelang es ihnen.

Kohlschreiber: Zur Blutuntersuchung ins Krankenhaus

Nach den beiden glatten Auftaktpleiten von Kiefer gegen Nadal und Kohlschreiber gegen David Ferrer stand das erst zum zweiten Mal gemeinsam aufschlagende deutsche Doppel mächtig unter Druck. Und das merkten die 4500 Zuschauer, die - statt zum Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und dem FC Schalke 04 (5:1) ins Weserstadion zu pilgern - in die Stadthalle gekommen waren. Allerdings ahnten sie nicht, dass sich ausgerechnet Kohlschreiber in der Nacht vor dem Match unpässlich gefühlt hatte und deshalb in einem Bremer Krankenhaus hatte untersuchen lassen. Eine Blutuntersuchung, die angeblich lange geplant war und Aufschluss über die Belastungswerte geben sollte, sei der Grund gewesen, hieß es. "Philipps Blutwerte sind absolut in Ordnung, es war ein reiner Sicherheits-Check", sagte der Sportarzt des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Tim Kinateder.

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