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Tennis: Davis-Cup: Versöhnung mit den Fans

Die Konsequenzen aus dem Davis-Cup-Zoff von Frankfurt halten sich in Grenzen. Die Protagonisten haben nichts zu befürchten, die Fans sollen mit einem Tennis-Tag versöhnt werden.

Der Davis-Cup-Eklat von Frankfurt bleibt ohne Folgen - zumindest für Teamchef Carsten Arriens und seine Spieler. Der Deutsche Tennis Bund mit Präsident Karl-Georg Altenburg an der Spitze stellte sich am Donnerstag ausdrücklich hinter den umstrittenen Arriens und die kritisierten Stars um die beiden Streithähne Thomas Haas und Philipp Kohlschreiber. Das Präsidium habe sich ausführlich mit den Vorfällen beschäftigt, sehe aber keinen Anlass für Konsequenzen, hieß es in einer Erklärung des Verbandes.

Beim Erstrundenspiel gegen Spanien Anfang Februar hatte das deutsche Team für einen mittelschweren Skandal gesorgt, weil sich kein Spieler in der Lage sah, am Sonntag zum bedeutungslosen dritten Einzel anzutreten. Sowohl Kohlschreiber als auch Haas hatten sich, nachdem sie am Tag zuvor noch im Doppel den entscheidenden dritten Punkt geholt und eine perfekt inszenierte Versöhnung gefeiert hatten, krankgemeldet. Florian Mayer war nach einem Sturz auf die Schulter ebenfalls nicht einsatzfähig und sagte als einziger aus dem Trio auch das Turnier in Zagreb in der folgenden Woche ab. Die Zuschauer quittierten den Ausfall des fest eingeplanten Spiels mit einem lauten Pfeifkonzert und stürzten den Verband damit in schwere Nöte. Nun sollen die enttäuschten Anhänger mit einem Tennis-Tag in Frankfurt am Main am 30. März versöhnt werden. „Wir haben großes Verständnis für die Enttäuschung und Verärgerung der Fans“, erklärte Altenburg, „und wir bedauern, dass es zu dieser für uns unvorhersehbaren Entwicklung gekommen ist.“

Eine Woche vor dem Viertelfinale in Frankreich (4. bis 6. April) will das deutsche Davis-Cup-Team nun mit einem Kids-Training von Arriens und Co-Trainer Michael Kohlmann sowie einem Showkampf der Nationalspieler auf Versöhnungskurs gehen. Die Sonntag-Besucher der Partie gegen Spanien erhalten dafür freien Eintritt. Der DTB hofft mit der Aktion den Imageschaden einigermaßen zu begrenzen. Einer angeblichen Untersuchung des Internationalen Tennis-Verbandes (ITF) sehe man gelassen entgegen, hieß es aus der Verbandszentrale in Hamburg. Immerhin will der DTB Lehren aus den Vorkommnissen ziehen. „Wir müssen und werden aber auch unsere eigene Organisation kritisch hinterfragen, um in der Zukunft auf eine solche für die Zuschauer nicht akzeptable Situation besser vorbereitet zu sein“, erklärte Altenburg.

Doch viel wird sich aller Voraussicht nach nicht ändern. Arriens hatte bereits in Frankfurt trotz der unschönen Begleitumstände erklärt, dass er weiter auf das Team setzen wolle. „Vielleicht schweißt uns das noch mehr zusammen“, hatte der Teamchef gesagt. Ein erster Gradmesser für diesen Zusammenhalt wird das Auftreten am Entschädigungstag Ende März sein. Nur, wenn wirklich auch die Stars wie Haas und Kohlschreiber zu der Veranstaltung erscheinen, werden die deutschen Tennis-Fans das Versöhnungsangebot akzeptieren. (dpa)

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