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Tennis: Haas siegt in Memphis

Thomas Haas hat zum dritten Mal das Tennis-Turnier in Memphis gewonnen. Der gebürtige Hamburger setzte sich in seinem ersten Endspiel in diesem Jahr gegen den Amerikaner Andy Roddick durch.

Memphis/Dubai - Haas handelte sich durch seinen Sieg in Memphis und dem besten Saisonstart seiner Karriere reichlich Stress ein. Der 28-Jährige holte durch ein 6:3, 6:2 im Endspiel gegen den topgesetzten Amerikaner Andy Roddick seinen dritten Titel nach 1999 und 2006 bei dem Turnier im US-Bundesstaat Tennessee. Als Haas in seinem ersten Endspiel in diesem Jahr seinen Matchball souverän verwandelte, sollte der Wahl-Amerikaner eigentlich längst Tausende Kilometer entfernt in Dubai sein.

"Kein Problem", sagte er vor dem finalen Match im einigen Zeitzonen entfernten Memphis. "Ich muss mich eben beeilen, damit ich in New York den Flieger nach Dubai noch erreiche." Seiner Ankündigung ließ er Taten folgen und fertigte Roddick am Sonntag in 61 Minuten ab. Nach dem elfte Turniersieg der Karriere stand schon ein Privatjet bereit für den momentan einzigen deutschen Top-Ten-Spieler, der in der Weltrangliste wieder so hoch steigen will wie am 13. Mai vor fünf Jahren, als er auf Position zwei hinter dem Australier Lleyton Hewitt kletterte.

Positive Bilanz gegen Roddick

"Ich bin sehr froh darüber, wie ich gespielt habe", sagte Haas nach seinem 6:3, 6:4 im Memphis-Halbfinale gegen den Amerikaner Mardy Fish. Wieder war er ohne Satzverlust geblieben und hatte nicht einen Breakball abwehren müssen. Gegen Roddick, der in der Vorschlussrunde den starken Schotten Andrew Murray mit 6:3, 7:6 (7:4) ausschaltete, hat Haas nun von acht Vergleichen sechs gewonnen.

Zwei Wochen nach seiner großartigen Leistung im Daviscup gegen Kroatien war Haas wieder blendend aufgelegt. Vor allem mit seinem Super-Service kaufte er Fish während der nur 44-minütigen Partie den Schneid ab. "Wenn Tommy so aufschlägt, ist er kaum zu schlagen", meinte Fish, der im vierten Duell die dritte Niederlage kassierte.

Mit seiner neuen Freundin an der Seite strahlte Haas und freute sich über seinen Traumstart. Das bittere Halbfinal-Aus in Melbourne bei den Australian Open ist verdaut, die neue Leichtigkeit beflügelt auch den Tennisprofi. "Ich fühle mich ausgesprochen wohl", sagte der gebürtige Hamburger, der so locker und gelassen wie nie wirkt. Was vielleicht ein bisschen auch an den geschlagenen 13 Assen lag: "Ich habe die meisten meiner Aufschläge ins Feld gebracht. Dehalb bin ich nie wirklich unter Druck geraten und konnte das Spiel diktieren."

Roger Federer übertrifft Connors-Rekord

Die wahren Prüfungen freilich kommen erst noch. Auch im vergangenen Jahr startete Haas hervorragend in die Saison und erlebte dann bei den wichtigen Masters-Turnieren in Indian Wells und Key Biscayne bittere Rückschläge. Das soll diesmal anders sein. Wie Roger Federer, der an diesem Montag 161 Wochen lang Weltranglisten-Erster ist und damit den Rekord des Amerikaners Jimmy Connors auslöscht, hat sich Haas zum Start in Dubai als Vorbereitung für das am 5. März beginnende Turnier in Indian Wells entschlossen.

Eigentlich sollte Haas schon an diesem Montag gegen den Tschechen Radek Stepanek am Persischen Golf aufschlagen. Wäre da nicht der Einsatz in Memphis gewesen. Nun "vertritt" ihn Federer, der sein Unternehmen Titelverteidigung gegen den Dänen Kristian Pless startet. Am Dienstag folgt dann dessen Dauerrivale Rafael Nadal. Der Spanier bekommt es mit Marcos Baghdatis zu tun, dem Vorjahresfinalisten der Australian Open aus Zypern. "Das ist heftig für die erste Runde", meinte Federer. "Aber es zeigt auch, wie hart das Turnier hier ist." (Von Andreas Bellinger, dpa)

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