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Sport: Tennis: Luftsprünge eines Schwergewichts

Schade, dass Eberhard Wensky seine Gemütsverfassung nur beschreiben konnte. "Ich könnte vor Freude Luftsprünge machen", sagte der Turnierdirektor der German Open (7.

Schade, dass Eberhard Wensky seine Gemütsverfassung nur beschreiben konnte. "Ich könnte vor Freude Luftsprünge machen", sagte der Turnierdirektor der German Open (7. bis 13. Mai auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß). Gesprungen ist der schwergewichtige Tennismanager dann doch nicht, obwohl das Klubrestaurant baulich einen soliden Eindruck macht. Aber seine Begeisterung konnte man verstehen. "Die Besetzung ist die beste seit 1979", hatte Wensky gesagt. Zahlen und Namen unterstützen ihn: Von den besten 20 Spielerinnen der Welt haben 17 ihre Zusage gegeben, von den Top 100 haben 88 gemeldet. Die Weltranglistenerste und Turniersiegerin von 1999, Martina Hingis, ist ebenso dabei wie die Vorjahrsgewinnerin Conchita Martinez (Spanien). Auch Serena und Venus Williams, die Australian-Open-Siegerin Jennifer Capriati (alle USA) oder Tennisdarling Anna Kurnikowa (Russland) haben zugesagt. Bislang einzige Deutsche im Hauptfeld ist Anke Huber, die derzeit in der Weltrangliste als Nummer 13 geführt wird. Alle anderen müssen sich im Vorturnier qualifizieren oder auf eine Wild card hoffen.

Die exquisite Besetzung der insgesamt 94. Internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland hat unterschiedliche Gründe. Da war Wenskys Protest bei der Profispielerinnen-Vereinigung WTA nach fast rufschädigenden Absagen im Vorjahr. Da war der Coup mit dem neuen Titelsponsor Eurocard, der nach acht Jahren die Bankgesellschaft Berlin ablöste. Fast ein Dutzend weiterer Sponsoren haben dafür gesorgt, dass die "German Open finanziell so gut wie kaum ein anderes Turnier positioniert sind", wie der Deutschland-Chef der Marketing-Agentur IMG, Christian Pfitzer, betonte. Das Preisgeld hat nun die neue Rekordhöhe von rund 2,4 Millionen Mark erreicht. Damit bleibt der hohe Status des Berliner Turniers als wichtigstes Damenturnier Deutschlands bis ins Jahr 2007 unangetastet. Dagegen ist die Zukunft des Hamburger Damenturniers in der Woche vor Berlin wegen der Ausstiegsverhandlungen der Schweizer Weltagentur ISL eher vage.

Ernst Podeswa

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