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Kiefer_Zverev

© dpa

Tennis: Nach der Niederlage im Doppel liegt das deutsche Davis-Cup-Team 1:2 zurück

Gegen das eingespielte spanische Duo fehlte dem deutschen Doppel Nicolas Kiefer und Mischa Zverev der letzte Biss. "Wir sind immer nur hinterhergelaufen", sagte Kiefer.

Marbella - Fast schienen sie jeden Seitenwechsel herbeizusehnen, denn die Hitze staute sich erbarmungslos in der Stierkampfarena von Puerto Banus. Im Schatten des Sonnenschirms blieben Nicolas Kiefer und Mischa Zverev sechzig Sekunden sitzen und kühlten sich mit eiskalten Handtüchern. Und dabei bestand Redebedarf, jede dieser Pausen wurde mit Patrik Kühnen als drittem Part zu einer Art konspirativer Sitzung. Der Teamchef redete eindringlich auf seine beiden Akteure ein, die im vielleicht vorentscheidenden Tennisdoppel mehr Probleme hatten, als erhofft. Wie schon am Freitag, als Andreas Beck bei seinem verlorenem Debüt Lehrgeld zahlen musste, spielte auch der zweite deutsche Neuling Zverev zu gehemmt. Die starke Leistung von Fernando Verdasco und Feliciano Lopez tat ein Übriges, und so waren es die Spanier, die durch das 6:3, 7:6, 6:7 und 6:3 im Viertelfinale des Davis-Cup mit 2:1 in Führung gingen. „Wir sind sehr enttäuscht, die Niederlage ist bitter“, sagte Kiefer, „aber wir haben noch alle Chancen.“

Zverev konnte man es kaum verdenken, dass er sich von der hitzigen Atmosphäre in der Plaza de Tores beeindrucken ließ. Der Lärmpegel, den 12 000 frenetische spanische Fans erzeugten, schien sogar noch höher, als am Vortag. „Ich konnte mich nicht daran gewöhnen“, sagte Zverev, „ich habe gegen die Lautstärke gekämpft und bin gar nicht reingekommen ins Match.“ Routinier Kiefer versuchte Zverev mitzuziehen und stand im Dauerdialog mit ihm auf dem Platz. Gemeinsam spielten sie zuletzt bei drei Turnieren und brachten es dabei auf sechs Siege. Doch gegen das eingespielte spanische Duo fehlte der letzte Biss. „Wir sind immer nur hinterhergelaufen“, sagte Kiefer, „wir haben reagiert, statt agiert. Wir haben wie gegen eine Wand gespielt.“

Im dritten Durchgang wehrten sie im Tiebreak einen Matchball ab. Doch der Schwung, den die deutsche Verbindung aus diesem Satzgewinn ziehen wollte, verpuffte. Gleich sein erstes Aufschlagspiel gab Zverev anschließend ab. Während das spanische Team später feierte, begann bei den Herausforderern das Tüfteln für die Einzel am Sonntag. Möglich, dass Kühnen auf Routinier Kiefer setzt, sollte Philipp Kohlschreiber gegen Verdasco den Ausgleich schaffen. „Ich glaube, die Chancen zwischen ihnen stehen 50:50“, erklärte Zverev. Petra Philippsen

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