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Auf Rekordjagd. Nadal dominiert seine Gegner bisher nach Belieben.

© Reuters

Tennis: Rafael Nadal wieder im Finale von Paris

Er ist und bleibt das Maß aller Dinge auf dem roten Sand von Paris: Im Halbfinale ließ Rafael Nadal seinem Landsmann David Ferrer nicht den Hauch einer Chance und gewann zum 51. Mal im 52. Karrierespiel bei den French Open.

Der Einzige, dem es jemals gelang, Rafael Nadal bei den French Open zu schlagen, ist immer noch zu krank, um wieder Tennis zu spielen. Das Foto von Robin Söderling, der an den Folgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers leidet, hängt noch in den Katakomben von Roland Garros. Und an der Art, wie der Schwede darauf seinen linken Bizeps samt Faust anspannt und das Gesicht im Triumph zur wilden Grimasse verzerrt, erinnert daran, wie viel Kraft und inneres Feuer nötig ist, um den „Sandplatzkönig“ Nadal aus seinem Reich zu vertreiben.

Und selbst, da auch in diesem Jahr bisher kein Kontrahent Nadal nur annähernd in die Bredouille bringen konnte, bleibt Söderling doch der Beweis, dass es möglich ist. Nicolas Almagro schien im Viertelfinale ein Kandidat zu sein, doch er scheiterte genauso wie sein Landsmann David Ferrer im Halbfinale, in dem Nadal durch ein 6:2, 6:2 und 6:1 souverän zum siebten Mal ins Endspiel von Paris einzog und seine Bilanz auf 51:1-Siege hochschraubte. Nur 35 Spiele und ein Break überließ er bisher seinen Gegnern, Nadal dominiert wie eh und je. Nicht einmal die einstündige Regenpause am Freitag brachte ihn aus der Ruhe, Ferrer schon gar nicht. Der hatte seit 2004 nicht mehr auf Sand gegen Nadal gewonnen.

Dabei zählt Ferrer zu den besten Akteuren auf der roten Asche, stand jahrelang wacker als erste Kraft hinter den besten vier Spielern der Welt, und es gibt wohl kaum einen Spieler, der läuferisch mit dem mittlerweile 30-Jährigen mithalten kann. Doch das alles nützt gegen Nadal wenig, schon gar nicht in Roland Garros. Denn wenn der Weltranglistenzweite aus Manacor den Court Philippe Chatrier betritt, scheinen ihn nur höhere Gewalten stoppen zu können. Und Söderling konnte 2009 eben diese Gunst der Stunde ausnutzen. „Ich hatte damals ein hartes Jahr“, erinnert sich Nadal. Die Scheidung seiner Eltern, dazu die starken Schmerzen in seinen entzündeten Gelenken belasteten ihn. Söderling spielte damals mit enormem Risiko von der Grundlinie, machte dabei kaum Fehler. Und er schlug so stark auf, dass selbst Nadal kaum returnieren konnte.

Im Moment der drohenden Niederlage wendete sich auch noch das Pariser Publikum gegen Nadal. „Das hat weh getan, ich war enttäuscht über die Reaktion“, sagte er. Obwohl er den „Coupe des Mousquetaires“ in diesem Jahr als erster Spieler der Geschichte zum siebten Mal gewinnen kann, zollen ihm die Zuschauer mehr Anerkennung denn tiefe Zuneigung. Dennoch sagt Nadal: „Ich liebe diesen Ort. Es fällt mir schwer, etwas Negatives zu sagen.“ Wie könnte er auch, es ist trotz allem sein Reich.

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