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Spanische Davis-Cup-Team

© dpa

Tennis: Spanien gewinnt auch ohne Nadal den Davis Cup

Auch ohne Superstar Rafael Nadal hat Spaniens Tennisteam den Davis Cup gewonnen. In einem packenden Finale musste sich Gastgeber Argentinien mal wieder geschlagen geben.

Auch ohne ihren verletzten Anführer Rafael Nadal hat Spaniens zweite Tennis-Garde zum dritten Mal die Trophäe im Davis Cup erobert. Das B-Team der Gäste feierte in einem packenden Endspiel in Mar del Plata einen überraschenden Erfolg gegen Gastgeber Argentinien. Für den entscheidenden Punkt zum 3:1 sorgte am Sonntag im Duell der Ersatzspieler Fernando Verdasco mit einem 6:3, 6:7 (3:7), 4:6, 6:3, 6:1-Erfolg gegen Jose Acasuso.

Dritte Finalniederlage für Argentinien

Verdasco ersetzte im Hexenkessel des Estadio Islas Malvinas den am Eröffnungstag enttäuschenden David Ferrer, Acasuso kam auf dem schnellen Hartplatz für den verletzten Shootingstar Juan Martin del Potro zum Einsatz. 10.000 Zuschauer in der Halle und 20.000 Fans vor der Leinwand am Strand erlebten nach einem epischen Fünf-Satz-Thriller die dritte Pleite der Argentinier im dritten Davis-Cup-Finale und die erste Heimniederlage nach zuletzt 13 Siegen. Bereits 1981 in den USA und 2006 in Russland hatten die Südamerikaner im Endspiel verloren.

Das letzte Einzel wurde nach der vorzeitigen Entscheidung abgesagt. Auch wenn der Weltranglisten-Erste Nadal keinen aktiven Beitrag zum dritten Davis-Cup-Sieg nach 2000 und 2004 leisten konnte, unterstützte er sein Team aus der Ferne per SMS-Kurzmitteilungen und hielt telefonischen Kontakt zu den spanischen Betreuern. Auf Mauritius erholt sich der French-Open-, Wimbledon- und Olympiasieger von der strapaziösen Saison und einer Sehnenentzündung im Knie.

Nadal immer in Kontakt mit dem Team

Nachdem er am Freitag während des ersten Einzels, das David Nalbandian klar gegen Ferrer gewann, plötzlich keinen Fernsehempfang mehr hatte, rief er unentwegt die Betreuer in dem mondänen Seebad Mar del Plata an, rund 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires gelegen. "Ich telefonierte alle zwei Minuten mit unserem Team in Argentinien", sagte Nadal dem spanischen Radiosender "Cadena Ser". "Ich war so nervös und habe immer Vamos Espana gerufen."

Dem völlig indisponierten Ferrer half das zwar nicht mehr, aber Feliciano Lopez mit seinem Sieg im zweiten Einzel gegen del Potro und das Doppel Lopez/Verdasco gegen Agustin Calleri/Nalbandian brachten die Spanier vor dem dritten Finaltag mit 2:1 in Führung. Sämtliche Prognosen, die sich nach Nadals Absage in den Wettbüros auf 75 Prozent für einen ersten argentinischen Davis-Cup-Sieg gedreht hatten, waren auf den Kopf gestellt.

Als auch noch del Potro wegen seiner am Freitag erlittenen Oberschenkelverletzung passen musste, fanden sich die Gäste plötzlich in der Favoritenrolle wieder. Diesem Druck hielt Verdasco vor 10.000 Zuschauern stand. Acht Tage nach seinem 25. Geburtstag entschied er zügig den ersten Satz für sich, verlor dann aber die Durchgänge zwei und drei. Bei dem Weltranglisten-48. Acasuso schwanden nun aber mehr und mehr die Kräfte. Verdasco drehte kampf- und nervenstark die Partie. Nach 3:56 Stunden verwandelte er den Matchball zum umjubelten Sieg. (mbo/dpa)

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