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Mit jugendlicher Wucht. Catherine Bellis.

© dpa

Tennis: US Open: Teenagerin Catherine Bellis bricht Rekorde

Eine 15-Jährige erreicht Runde zwei der US Open. Die US-Amerikanerin Catherine Bellis ist bisher die große Überraschung des Turniers.

Der Dienstagnachmittag auf Court No. 6 in Flushing Meadows sollte ein magischer werden. Und genauso empfand es Catherine Bellis auch, als sie um 17.24 Uhr New Yorker Zeit in die Ecke der Tribüne stürmte, in der ihre Familie und Freunde saßen und ihnen glücklich quiekend in die Arme fiel. Sie hatte weit mehr gewonnen als nur die erste Runde bei den US Open. Dieser 15 Jahre junge Teenager hatte gerade ganz kess und locker Tennis-Geschichte geschrieben. Denn seit Anna Kournikova hatte das keine jüngere Spielerin mehr geschafft, und als die Russin damals 1996 ihr Match gewann, war Bellis noch nicht einmal geboren. Doch nun war sie die Sensation dieses Turniers. Mehr noch als US-Amerikanerin.

„Ich bin immer noch total geschockt“, sagte Catherine Bellis nach ihrem 6:1, 4:6 und 6:4-Erfolg über die Slowakin Dominika Cibulkova. Die hatte zwar seit ihrem Finaleinzug bei den Australian Open im Januar dieses Jahres danach eine eher mäßige Saison gespielt, ist aber dennoch die Nummer 13 der Welt. Bellis rangiert auf Platz 1208. „Ich habe einfach an mich geglaubt“, berichtete sie nach dem größten Erfolg ihrer Karriere. „Wenn man nicht an sich glaubt, verliert man sowieso.“

Genauso abgeklärt hatte Catherine Bellis gespielt, sich auch von einem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Ich dachte mir, warum soll ich nervös werden? Spiel doch einfach, du hast nichts zu verlieren.“ Verlieren wird Bellis nur die 46 000 Euro Preisgeld. Denn sie spielt weiterhin mit dem amerikanischen College-Status. Der besagt, dass Amateure keine Preisgelder verdienen dürfen. Ansonsten verlieren sie ihre Unterstützung.

Catherine Bellis scheint genau zu wissen, wohin ihr Weg führt und wie sie dort hingelangen wird. Sie hatte die US-amerikanischen U-18-Meisterschaften gewonnen, als jüngste Spielerin seit ihrer Landsfrau Lindsay Davenport 1991. Mit diesem Sieg hatte sich die Kalifornierin eine Wildcard bei den US Open erspielt und ihre Magie soll nun nach ihren Vorstellungen auch in der nächsten Runde am liebsten nicht verfliegen.

Dort trifft Bellis auf die Kasachin Zarina Dijas, die Nummer 48 der Welt. Doch Dijas klingt für die selbstbewusste 15-Jährige schon nach einer kleineren Herausforderung. „Ich denke, das wird wieder eine großartige Erfahrung für mich“, sagte Bellis, „ich werde wieder ganz befreit aufspielen und nicht darüber nachdenken, wer da auf der anderen Netzseite steht.“

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