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Tennis: Zu viele Sätze

Benedikt Voigt erklärt Philipp Kohlschreiber den Grand-Slam-Modus

Es passiert nicht oft, dass ein deutscher Tennisprofi bei einem Grand-Slam-Turnier auffällt. Zuletzt ist das Rainer Schüttler durch seinen Halbfinaleinzug in Wimbledon gelungen. Nun hat sich auch Philipp Kohlschreiber in Szene setzen können. Als peinlicher Verlierer.

Nach seiner Fünfsatzniederlage gegen Fabrice Santoro in Melbourne kritisierte er den Grand-Slam-Modus der drei Gewinnsätze. In Fünfsatzmatches würde vor allem die Fitness entscheiden, monierte er. Aufgrund der Setzliste hätten es die besten Spieler einfacher, sie hätten leichtere Gegner, kämen ausgeruht weiter. Weshalb Santoro im nächsten Match gnadenlos untergehen werde. Nun könnte man ihm entgegnen, dass es im Sport durchaus in Ordnung ist, wenn Fitness eine Rolle spielt. Man könnte ihn darauf aufmerksam machen, dass die Besten sich ihr Privileg verdient haben, indem sie sich irgendwann in der Setzliste nach vorne gearbeitet haben. Außerdem könnte man ihm schonend beibringen, dass ihn niemand abhält, selber ein Match in drei Sätzen zu beenden. Vor allem wenn der Gegner mit 36 Jahren der älteste des Turniers ist. Eigentlich aber müsste eine Statistik genügen: 2004 hat derselbe Fabrice Santoro in Paris das längste Match der Tennisgeschichte gewonnen. Es dauerte sechs Stunden und 33 Minuten. Am nächsten Tag siegte er erneut. In fünf Sätzen.

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