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Applaus, Applaus. Änis Ben-Hatira kann endlich wieder für Hertha Fußball spielen.

© dpa

Testspiel in Belek: Hertha besiegt Lugano 2:0

Beim 2:0-Sieg im Trainingslager in der Türkei gegen den Schweizer Zweitligisten FC Lugano feiert Änis Ben-Hatira nach vier Monaten Pause sein Comeback für Hertha.

Änis Ben-Hatira ging furchtlos in den Zweikampf. Er luchste seinem Gegenspieler den Ball vom Fuß, verlor ihn aber gleich wieder. Auf ein weiteres Nachsetzen verzichtete der Offensivspieler von Hertha BSC dann aber lieber. Sein Gegenspieler war der Schiedsrichter. Doch nicht nur in diesem Zweikampf war bei Ben-Hatira der Ehrgeiz deutlich zu spüren. Im Testspiel gegen den FC Lugano stand der Tunesier nach vier Monaten Pause erstmals wieder für Hertha auf dem Feld. Als er zur Pause ausgewechselt wurde stand es noch 0:0, am Ende gewann der Berliner Fußball-Zweitligist seinen zweiten Test im Trainingslager in Belek durch Tore von Pierre-Michel Lasogga und Sandro Wagner mit 2:0. 

Trainer Jos Luhukay hatte bis auf Torhüter Thomas Kraft seine mutmaßliche B-Elf aufgeboten, inklusive Ben-Hatira, der sich Mitte Oktober, beim Auswärtsspiel in Bochum, eine ebenso mysteriöse wie hartnäckige Verletzung am Sprunggelenk zugezogen hatte. Erst seit Sonntag trainiert der 24-Jährige wieder mit der Mannschaft. „Änis sprüht vor Willen. Er ist unglaublich fleißig und engagiert“, sagte Luhukay. 

Auf Peter Niemeyer hingegen musste Herthas Trainer weiterhin verzichten. Der Mittelfeldspieler hatte auch schon am Vormittag nicht mit der Mannschaft trainieren können. Noch immer schmerzen die beiden geprellten Zehen. Eine verlässliche Prognose, wann Niemeyer wieder trainieren kann, gibt es noch nicht. „Gerade in dieser Phase ist das ein bisschen unglücklich“, sagt Luhukay. Den Einsatz seines Kapitäns zum Ligastart in zehn Tagen sieht er jedoch nicht in Gefahr. Selbst wenn Niemeyer bis zum Ende des Trainingslagers am Samstag ausfallen sollte, bleibe ihm noch eine ganze Woche bis zum Spiel in Regensburg. 

Von der Mannschaft, die gegen Lugano begann, wird dann vermutlich nur Torhüter Kraft zur ersten Elf gehören. Es gibt zwar einige Spieler, die ihren Anspruch auf mehr angemeldet haben; aber Luhukay mahnt die Rückkehrer immer wieder zu Geduld. Zu Recht, wie das Duell gegen den Siebten der zweiten Schweizer Liga zeigte. „Defensiv waren wir sehr konzentriert, da haben wir insgesamt wenig zugelassen“, sagte Herthas Trainer. „Aber das Offensivspiel war verbesserungswürdig.“ 

Das galt auch für Änis Ben-Hatira, dem nach der langen Pause die Sicherheit und die Selbstverständlichkeit fehlten und der sich insgesamt merklich zurück hielt. Von seinen Tempodribblings war gar nichts zu sehen, dafür leitete er Herthas einzige Chance in der ersten Halbzeit ein. Mit einer präzisen Flanke von der linken Seite bediente er Sandro Wagner. Der nahm den Ball an, überwand den Schweizer Torhüter – kurz vor der Linie aber konnte ein Verteidiger gerade noch klären. 

Nachdem die Berliner anfangs der zweiten Halbzeit einige Mühe mit dem Gegner hatten, wurden sie gegen Ende der Partie dann ihrerseits etwas dominanter und offensiv gefährlicher. Wagner ließ sich, frei vor dem Tor, im letzten Moment noch den Ball vom Fuß spitzeln, und Ben Sahar verfehlte mit einem Kopfball knapp das Ziel. Am Ende waren es zwei Standardsituationen, die das Spiel zugunsten Herthas entschieden. Erst traf Lasogga aus 18 Metern mit einem direkten Freistoß, der noch leicht abgefälscht war (74. Minute), kurz darauf köpfte Wagner eine Freistoßflanke von Marvin Knoll zum Endstand ins Netz (80.). „Die Mannschaft hat einen großen Willen gezeigt“, sagte Trainer Luhukay. „Und es war für diese Spieler auch mental wichtig, dass sie sich mit einem Erfolgserlebnis belohnt haben.“ Denn schon am Sonntag in einer Woche droht ihnen ein persönliches Frusterlebnis.

Herthas Aufstellung: Kraft (46. Burchert) – Janker, Franz, Hubnik, Bastians – Mukhtar, Kobiaschwili, Knoll, Ben-Hatira (46. Sahar) – Wagner, Lasogga

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