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Sport: Teurer Reifenschaden

Erik Zabel verliert in Hamburg wichtige Punkte im Weltcup

Hamburg. Bei der Anfahrt zum letzten Anstieg auf den Waseberg 15 Kilometer vor dem Ziel war es passiert. Erik Zabels Rad hatte eine Panne. „Das war sicherlich der teuerste Reifenschaden meines Lebens“, sagte der Kapitän des Teams Telekom. Durch diese Panne fiel Zabel beim Hamburger Weltcuprennen aussichtslos zurück und verlor im Weltcup wichtige Punkte. Weil keine neuen Punkte hinzukamen, fehlen ihm nun die 240 Punkte, die er im Vorjahr für seinen Sieg in Hamburg erhalten hatte. Es gewann der Belgier Johan Museeuw, 36 Jahre alt, der zum elften Mal ein Klassikerrennen für sich entschied. Der diesjährige Sieger von Paris - Roubaix verteidigte damit auch sein weißes Trikot in der Weltcup-Gesamtwertung.

Erik Zabel hingegen hat kein Glück bei den Klassikern. Bei Mailand - San Remo war er in zwei Massenstürze verwickelt, nun folgte die Panne von Hamburg. „Das war heute nach Mailand - San Remo meine zweite ganz große Enttäuschung“, sagte der 32-jährige Berliner. „Ich hatte mir doch so viel vorgenommen." Nur ein Helfer, Jan Schaffrath, bemühte sich zum Schluss, den Telekom-Kapitän wieder heranzuführen.

Zwar versuchte Zabel alleine das Unmögliche, wieder an die Spitzengruppe heranzufahren. Doch seine Mühen waren vergeblich. Mit 2:14 Minuten Rückstand führte Zabel als 77. die Gruppe der Nachzügler ins Ziel. Im Spurt des Hauptfeldes um den elften Platz war der Deutsche Meister Danilo Hondo der Schnellste. Er hatte 14 Sekunden Rückstand auf die zehnköpfige Spitzengruppe. Zabels Revanche gegen Robbie McEwen für die Niederlage bei der Tour de France, als ihm der Australier das Grüne Trikot des Sprintbesten abgenommen hatte, endete in Hamburg bereits auf der Sülldorfer Landstraße. Denn auch McEwen hatte diesmal großes Pech. 62 Kilometer vor dem Ziel zählte der Australier zu den Opfern eines Massensturzes am Ende des Peloton.

McEwen rappelte sich zwar wieder auf, hockte sich aber mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Straßenrand und gab auf. Zu den Gestürzten zählten auch die Deutschen Jens Voigt, der bereits mit einem lädierten Knie von seinem Tour-Sturz ins Rennen gestartet war, Jörg Jaksche und Jörg Ludewig.

Das übernächste Weltpokalrennen, die Meisterschaft von Zürich am 18. August, ist wegen eines Boykotts der Teams gefährdet. Der Veranstalter des Vorjahres ist den Mannschaften rund 300 000 Schweizer Franken schuldig geblieben. In diesem Jahr gibt es zwar einen neuen Veranstalter, die Hamburger Agentur „Upsolut“, die auch die Deutschland-Tour und die Hamburger Cyclassics ausrichtet. Doch die Team-Vereinigung fordert nun das Geld vom Internationalen Radsportverband (UCI) und verlangt, „dass sich die UCI bewegt“. Bis zum Mittwoch, so Mediendirektor Christian Hinzpeter, haben die Teams noch Zeit, sich definitiv zu melden. Andernfalls werde das Rennen abgesagt. Hartmut Scherzer

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