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Titelambitionen: HSV: Wenn der Kurzpass Freude bringt

Eine Stärke des HSV ist der Zusammenhalt. 22 Jahre nach dem letzten Titelgewinn haben die Hanseaten nun gleich in drei Wettbewerben Ambitionen.

Von Karsten Doneck, dpa

Hamburg - In der Schlussphase lösten selbst einfachste Kurzpässe schon Begeisterungsstürme auf den Rängen aus. Jedes gelungene Abspiel wurde von ohrenbetäubenden „Hey-hey-hey“-Rufen der Zuschauer begleitet. Hamburg feiert seinen HSV: Nicht nur am Donnerstagabend beim phasenweise glanzvoll herausgespielten 3:1 (1:1)-Sieg im Hinspiel des Uefa-Pokal-Viertelfinales gegen Manchester City, sondern generell dafür, dass die Mannschaft unter Trainer Martin Jol in dieser Saison endlich wieder mal Hoffnungen auf Titelgewinne weckt. Das letzte Mal, dass der HSV seinen Briefkopf erweitern musste, liegt Fußball- Ewigkeiten zurück: Am 20. Juni 1987 holte der Verein mit Spielern wie Kaltz, Beiersdorfer und von Heesen den DFB-Pokal – durch einen 3:1-Sieg im Finale gegen die Stuttgarter Kickers.

22 Jahre später besitzt der HSV gleich in drei Wettbewerben Titelambitionen. Im Uefa-Cup hat die Mannschaft das Halbfinale – möglicherweise dann gegen Werder Bremen – in Sicht, im DFB-Pokal kämpft sie am 22. April – auch gegen Bremen – bereits um den Einzug ins Endspiel, und in der Bundesliga liegt sie punktgleich mit Spitzenreiter VfL Wolfsburg auf Platz zwei.

Eine Stärke des HSV ist der Zusammenhalt. „Manchester City hat viele tolle Einzelspieler, aber wir haben die bessere Mannschaft“, behauptet Stürmer Ivica Olic. „Unser Selbstvertrauen stimmt einfach“, ergänzt Abwehrchef Joris Mathijsen. Manchesters Torwart Shay Given verhinderte letztlich eine höhere Niederlage. Nach dem Spiel ließen sich die HSV-Profis vom Publikum feiern – heftig, aber kurz. Dann kehrte die Sachlichkeit zurück. „Wir haben noch nichts gewonnen“, sagte Torhüter Frank Rost. In der Kabine gab’s Glückwünsche vom Trainer – und Kritik. „Wir hatten schon in der ersten Hälfte sechs, sieben Chancen, da muss man mehr Tore machen“, sagte Martin Jol. Karsten Doneck

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