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Tommy Haas verlor gegen Jerzy Janowicz 7:5, 4:6 und 4:10 im Match-Tiebreak. Aber es gibt Schlimmeres.

© AFP

Tommy Haas spielt wieder Tennis: Jenseits aller Ergebnisse

Im Profisport geht es nicht immer nur um nackte Ergebnisse. Am Beispiel Tommy Haas wird das gerade deutlich. Ein Kommentar.

Dass Tommy Haas am Dienstag ein Tennismatch verloren hat, ist nur eine Randnotiz. Dass er überhaupt wieder ein Spiel bestreiten konnte, taugt dagegen zur kleinen Sensation. Erstmals seit 447 Tagen stand der 38-Jährige wieder bei einem offiziellen Spiel auf dem Platz. Gegen den Polen Jerzy Janowicz unterlag er beim Einladungsturnier in Kooyong zwar, es dürfte für Haas dennoch eine der schönsten Niederlagen seiner Karriere gewesen sein.

Endlich ging es mal nicht um die leidige Schulter oder seine hartnäckige Fußverletzung, die ihn zuletzt zu seiner mehr als einjährigen Pause gezwungen hatte. Haas hat Tennis gespielt und das will er in den kommenden Monaten sogar wieder regelmäßig tun. Ab kommender Woche zum Beispiel bei den Australian Open, dazu möchte er 2017 auch möglichst viele Turniere in Deutschland bestreiten und sich auch bei den anderen Grand Slams mit dem Schläger in der Hand von seinem Sport verabschieden.

Haas will selbst bestimmen, wann er mit dem Tennis aufhört und dies nicht den Ärzten überlassen. Es geht ihm am Ende seiner Karriere darum, den Sport auszuüben, der ihm nach eigenen Bekunden immer noch großen Spaß macht. Der eine oder andere wird Haas sicher belächeln, seine Motivation womöglich auch nicht verstehen. Denn um große Titel wird er nicht mehr mitspielen können.

Dafür ermöglicht das Beispiel Tommy Haas einen anderen Blickwinkel auf das Profigeschäft. Denn ist es nicht eine wohltuende Abwechslung, dass nicht andere darüber entscheiden, wann eine Karriere vollendet ist, sondern der Sportler selbst?

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