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Sport: Topgroßmeister Peter Leko scheiterte in Las Vegas am Berliner Sergej Mowsesjan

Spätestens nach seinem jüngsten Turniersieg in Dortmund galt der Ungar Peter Leko als einer der Favoriten bei der Schachweltmeisterschaft in Las Vegas. In der Nacht zum Montag verpasste der 19-Jährige Großmeister jedoch den Einzug ins Achtelfinale und schied als erster Top-ten-Spieler aus.

Spätestens nach seinem jüngsten Turniersieg in Dortmund galt der Ungar Peter Leko als einer der Favoriten bei der Schachweltmeisterschaft in Las Vegas. In der Nacht zum Montag verpasste der 19-Jährige Großmeister jedoch den Einzug ins Achtelfinale und schied als erster Top-ten-Spieler aus. Leko unterlag Sergej Mowsesjan, Nummer 22 der Weltrangliste, mit 1,5:2,5 Punkten. Nachdem die ersten beiden Partien mit normaler Bedenkzeit remis geendet waren, gelang Mowsesjan (Neukölln) in der ersten Tie-Break-Partie ein unwiderstehlicher Angriff (siehe Partie-Analyse). Neben den Top-Favoriten Wladimir Kramnik (Rußland) und Alexej Shirow (Lettland) konnte sich mit Judit Polgar (Ungarn) auch die spielstärkste Frau der Welt für die Runde der letzten 16 qualifizieren.

Notation: S. Mowsesjan - P. Leko (Schach-WM, Las Vegas 1999) 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.0-0 Lc5 5.c3 0-0 6.d4 Lb6 7.Te1 d6 8.h3 Ld7 9.Lg5 h6 10.Lh4 Sxd4 (Ein taktischer Trick, der bislang einen guten Ruf genoss, aber fortan vermutlich neu bewerten werden muss; z.B. bräuchte Schwarz nach 11.Lxd7 Sxf3+ 12.Dxf3 Dxd7 13.Lxf6 gxf6 14.Dxf6 De6 nicht klagen, und auch 11.cxd4 Lxb5 12.Sc3 c6 13.Sxb5 cxb5 14.dxe5 dxe5 15.Sxe5 Dxd1 16.Taxd1 g5 17.Lg3 Tad8 war okay, in der Partie M.Quinteros - B. Spasski, Manila 1976) 11.Sxd4! (Die Folgen dieses bislang unbekannten Bauernopfers hatte Mowsesjan wohl bereits am heimischen Analysebrett erörtert.) 11. . . exd4 12.Lxd7 dxc3 13.Sxc3 Dxd7 14.Lxf6 gxf6 15.Sd5 De6 16.Df3 c6 (Leko will nicht passiv an seiner Beute festhalten, weil nach 16. . . Kg7 17.Dg3+ Kh7 18.Dh4 Kg7 19.Tad1 die Ideen 19.Sf4 sowie 19.Td3 ggf. nebst 20.Tg3 unangenehm wären.) 17.Sxf6+ Kg7 18.Sh5+ Kh7 19.Tad1 Tad8 20.Sg3 Tfe8?! (Nicht 20. . . Dxa2, denn nach 21.e5 dxe5 22.Df5+ würde der Angriff überwältigend; z.B. 22. . . Kg8 23.Dg4+ Kh8 24.Sf5 Tg8 25.Dh4. Eher in Betracht kam aber 20. . . Tg8, um zu Gegenspiel in der g-Linie zu kommen.) 21.b3 Lc5 22.Sh5 Tf8 23.g4 (Möglich war aber auch 23.Sf6+! Kg7 24.Dg3+! Kxf6 25.e5+! dxe5 26.Txd8 Txd8 27.Dh4+ Kg7 28.Dxd8.) 23. . . De5 24.Kg2 Kh8 25.Sg3 Tde8 26.Sf5 Te6 27.h4 Tfe8? (Zum zweitenmal betritt dieser Turm das Feld e8.) 28.g5! (die entscheidende Linienöffnung.) 28. . . hxg5 29.hxg5 Tf8 30.Th1+ Kg8 31.Dh5! Dxe4+ 32.Kf1! (Nun ist das Matt auf h7 bzw. h8 nicht mehr sinnvoll zu verhindern.) 1:0.

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