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Sport: Toppmöllers Fehler

Wie eine Auswechslung Bayer Probleme bereitet hat

Es hätte ein veritables Desaster für Bayer Leverkusen geben können, das wusste auch Trainer Klaus Toppmöller. Aber es blieb, schlimm genug, beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart. Allein Viorel Ganea „hätte uns heute allein abschießen können“, gab der Leverkusener Trainer zu, aber über die wirklichen Ursachen – warum der Rumäne überhaupt vier Mal frei vor Butt auftauchen konnte – schwieg sich Toppmöller aus. Er bewegte sich lediglich im Nebulösen. „Verantwortungslos“ hätten seine Spieler teilweise agiert, „wie die Anfänger“. Die taktische Analyse aber blieb er schuldig.

Mit gutem Grund, hatte doch Toppmöller ganz offensichtlich einen schweren Fehler begangen. Denn erst in der letzten halben Stunde, nach der Einwechslung von Daniel Bierofka gegen Hanno Balitsch, der bis dahin eine solide Partie im defensiven Mittelfeld absolviert hatte, brach die Leverkusener Verteidigung zusammen, jene Verteidigung, die am Dienstag gegen Piräus keinen Torschuss zugelassen hatte. Schneider, der nun den Part von Balitsch übernehmen sollte, schien mit dieser Aufgabe völlig überfordert, seine verhängnisvollen Stellungsfehler konnten Ramelow und Lucio allzu oft nicht mehr ausbügeln. Nach hinten also wirkte sich dieser Wechsel katastrophal aus, und nach vorne verfummelte sich Bierofka immer wieder in der dicht gestaffelten Stuttgarter Abwehr.

Das Erstaunliche daran: Dieser Vorgang fand in dieser Saison bereits zum dritten Mal in der Bayarena statt. Schon bei den Niederlagen gegen den VfL Bochum und Hannover 96 hatte Klaus Toppmöller eine halbe Stunde vor Schluss seine taktischen Formationen gesprengt und zusätzliche Stürmer gebracht, und danach war die Mannschaft schlimm ausgekontert worden.

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