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Doppeljubel. Mohammed Abdellaoue (r.) feiert sein zweites Tor zum 4:2. Foto: dpa

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Sport: Torflut in Hälfte zwei

Hannover dreht einen 0:2-Rückstand in Stuttgart und gewinnt ein Spiel mit drei Elfmetern noch 4:2.

Stuttgart - Mirko Slomka genoss den Schlusspfiff in vollen Zügen und riss die Arme hoch. Hannover 96 hatte ein kurioses Spiel, das drei Elfmeter bot, gedreht und nach einem 0:2-Rückstand beim VfB Stuttgart vor 50 600 Zuschauern nach einem wahren Sturmlauf noch 4:2 (0:2) gewonnen. „Wir haben Willensstärke bewiesen und gezeigt, dass wir wieder zu mehr Stabilität finden können, die uns ausgezeichnet hat“, sagte Hannovers Klubchef Martin Kind nach der denkwürdigen Aufholjagd in nur einer guten Viertelstunde.

Eine Hälfte lang hatte der VfB Stuttgart wie der sichere Sieger ausgesehen. Christian Gentner hatte zum 1:0 getroffen, Vedad Ibisevic durch einen Foulelfmeter auf 2:0 für die Schwaben erhöht. Hannover 96 spielte im ersten Durchgang praktisch nicht mit.

„Wir haben in der Pause besprochen, dass wir anders spielen müssen“, sagte Mohammed Abdellaoue. Hannovers Coach Mirko Slomka ließ nun mit einem Zwei-Stürmer-System spielen und wechselte Jan Schlaudraff ein, der dahinter die Regie führte „Wir wussten, eine Aktion muss bei einem 0:2 ein Signal sein“, sagte Slomka. Das Signal war der Anschlusstreffer nach einer knappen Stunde. Stuttgarts Torwart Sven Ulreich konnte einen Schuss nur abklatschen und Artur Sobiech war zur Stelle. Stuttgart fand nun nicht mehr in eine Partie zurück, die es 45 Minuten lang scheinbar mühelos leicht beherrscht hatte. „Wir haben in der zweiten Hälfte völlig die Ordnung verloren“, meinte Raphael Holzhauser.

Nur Minuten nach Sobiechs Anschlusstreffer wehrte Stuttgarts Abwehrchef Serdar Tasci einen Schuss von Mame Diouf mit der Hand ab. Jan Schlaudraff verwandelte den Elfmeter sicher. Nun war Hannover die bissigere Mannschaft, bei Stuttgart gelangen mit einem Mal die einfachsten Dinge nicht mehr.

Drei Minuten nach dem 2:2 schoss der eingewechselte Abdellaoue zur 3:2-Führung ein. Nur fünf Minuten später foulte Arthur Boka Lars Stindl, als er im Strafraum bei einem Zweikampf zu spät kam, bevor Abdelloue den dritten Elfmeter verwandelte. Der VfB hatte das Spiel in 16 Minuten verloren.

„Seit langem haben wir auswärts wieder gewonnen, das ist eine Basis, die uns Selbstvertrauen gibt“, sagte Hannovers Karim Haggui. Bruno Labbadia dagegen war frustriert. „Wir müssen uns heute in den Hintern beißen“, sagte Stuttgarts Trainer. „Das ist eine brutale Niederlage, die schwer zu fassen ist.“ Oliver Trust

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