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Ganz oben: Christopher Froome feierte seinen Gesamtsieg bei der Tour de France.

© dpa

Tour de France 2015: Das war's dann für Christopher Froome

Christopher Froome hat die Tour de France 2015 trotz aller Widerstände erneut gewonnen - zum letzten Mal. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Christopher Froome hat sich bei dieser Tour in vielerlei Hinsicht als Champion gezeigt: Den finalen Angriff von Verfolger Nairo Quintana hat er mit ganz viel Durchhaltevermögen noch so weit abwehren können, dass er mit genug Vorsprung auf seine Triumphfahrt nach Paris gehen konnte, um auf den Champs-Élysées die Honneurs für seinen zweiten Sieg bei der Tour de France entgegennehmen zu können. Die unappetitlichen Spuck- und Urinattacken einiger Irrer an der Strecke hat er ertragen, gegen Dopinganschuldigungen ehemaliger Radprofis hat er sich souverän gewehrt – so weit das noch geht beim Thema Radsport und Doping. Wenn sich allerdings ehemalige Profis wie Laurent Jalabert und Lance Armstrong als Anwälte eines sauberen Sportes aufspielen, dann bietet das dem Beschuldigten auch dankbar breitflächig Gelegenheit zum Kontern.

Bis er 36 oder gar 38 Jahre alt ist, will Christopher Froome noch den Beruf des Radprofis ausüben. Viel Zeit, um dem am Sonntag errungenen zweiten Sieg bei der Tour de France noch ein paar weitere Titel bei der Frankreich-Rundfahrt hinzuzufügen? Nein, dem Briten läuft wohl die Zeit davon. Schon bei dieser Tour hätte er nicht gewonnen, wenn Verfolger Quintana sich am Anfang der Tour geschickter angestellt hätte. Dem erst 25 Jahre alten Kolumbianer gehört die Zukunft, das gab der 30 Jahre alte Froome auch offen zu, nachdem er sich in L’Alpe d’Huez noch als Erster der Gesamtwertung ins Ziel hatte retten können. Der zweite Tour-Sieg von Froome dürfte auch sein letzter Tour-Sieg gewesen sein – was immer noch, vorausgesetzt, aller Zweifel ist zu Unrecht am Hinterrad mitgerollt, eine starke Bilanz für den Briten wäre.

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