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Tour de France: Landis bestreitet Doping-Vorwürfe

Der in Doping-Verdacht geratene Floyd Landis will seine Unschuld mit einem weiteren Test nachweisen. Der hohe Testosteronspiegel habe natürliche Ursachen, beteuert der 30-Jährige.

Los Angeles - In einem Interview mit der amerikanischen Sportzeitschrift «Sports Illustrated» streitet der Sieger der diesjährigen Tour de France die Zuführung von Testosteron ab. Der suspendierte Profi vom Schweizer Phonak-Team erklärt sich seinen positiven Test mit einem natürlich hohen Testosteronspiegel. Als mögliche Ursache nannte der 30-jährige Amerikaner ein Schilddrüsenleiden. Er habe seit einem Jahr ein «Problem mit der Schilddrüse» und müsse deshalb «täglich kleine Mengen an Hormonen» in Tablettenform einnehmen.

Darüber hinaus schloss Landis die Möglichkeit nicht aus, dass die Kortisonspritzen gegen die Schmerzen seiner zerstörten Hüfte Auswirkungen auf den Dopingtest hatten. Wegen einer Knochenerkrankung in der Hüfte darf Landis aus therapeutischen Zwecken das auf der Dopingliste stehende Mittel einnehmen. Landis will sich noch in diesem Jahr ein künstliches Hüftgelenk einsetzen lassen.

Mit Hilfe eines Tests will Landis seine Unschuld feststellen lassen. Der spanische Arzt Luis Hernandez soll nachweisen, dass der erhöhte Testosteron-Wert natürliche Ursachen habe. Der Spezialist habe bereits vielen Rennfahrern «in hunderten Fällen» erfolgreich helfen können. Ungeachtet dessen habe er «keine Illusionen» über das Ergebnis der B-Probe. «Ich bin Realist», betonte Landis. Er sei sich im Klaren, dass viele sein Leugnen für unglaubwürdig hielten. «Ich kann es niemandem vorwerfen, der mir nicht glaubt.»

Landis war nach seiner spektakulären Solofahrt auf der 17. Etappe der Frankreich-Rundfahrt positiv auf Testosteron getestet worden. Der Phonak-Profi hatte mit seinem Sieg auf der letzten Alpen-Etappe nach Morzine die Fachwelt überrascht, nachdem er noch am Tag zuvor einen schweren Einbruch erlitten hatte. Landis wäre der erste Toursieger der Radsport-Geschichte, dem der Sieg aberkannt werden könnte. Die Analyse seiner B-Probe steht noch aus. (tso/ddp)

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