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Stefan Schumacher

© dpa

Tour de France: Schumacher feiert Comeback

Stefan Schumacher hat sich im Stil eines Champions zurückgemeldet. Einen Tag nach dem unglücklichen Verlust seines Gelben Trikots revanchierte sich der 26-jährige Profi aus dem Gerolsteiner Team im Ziel der 7. Tour-Etappe mit dem zweiten Platz hinter dem Tagessieger Luis-Leon Sanchez.

Einen kleinen persönlichen Triumph feierte Schumacher am Freitag zudem, weil er im Schlussspurt nach 159 Kilometern in Aurillac Kim Kirchen, der am Vortag seinen Sturz mit verschuldet hatte, auf Platz vier verwies. Der 30-jährige Luxemburger überstand den gefährlichen Tagesabschnitt im Zentralmassiv dennoch ohne Einbußen und verteidigte sein Gelbes Trikot mit dem selben Abstand zu seinen Verfolgern wie am Vortag.

"Ich habe versucht, die Sache von gestern im Kopf wegzuschieben, positiv heranzugehen und die Etappe zu gewinnen. Heute war es tierisch schwer, es ging unheimlich zur Sache. Dabei hat die Tour noch gar nicht richtig begonnen", sagte Schumacher.

Erste Doping-Gerüchte überschatteten die Etappe

Ausreißer-Spezialist Jens Voigt aus Berlin hatte bei dieser Tour de France nach seinem starken Zeitfahren den zweiten großen Moment. Sein Fluchtversuch scheiterte jedoch an den Interessen der Spitzenfahrer und war nach etwa 25 Kilometern beendet. Genauso ging ein Versuch von Schumacher schief, der einen Kilometer vor dem letzten Gipfel auf der Cote de Saint-Jean-de-Donne antrat, aber nicht wegkam. Zumindest hatte er aber dafür gesorgt, dass das Hauptfeld zerriss. Im Finale war der Schwabe aus Nürtingen dann wieder auf dem Posten und gewann den Spurt sechs Sekunden hinter Sanchez.

Überschattet wurde die Etappe von den ersten Doping-Gerüchten dieser Tour. Die für die Kontrollen zuständige Französische Anti-Doping-Agentur AFLD bestätigte, dass bei etwa 20 Fahrern in Brest bei der obligatorischen Kontrolle vor dem Tour-Start Unregelmäßigkeiten in den Blutbildern aufgetreten waren. Die Befunde wurden dem Weltverband UCI mitgeteilt, der sie in die Unterlagen für die von allen Fahrern angelegten Biologischen Pässe einfließen lassen wird. Zunächst werden keine sportjuristischen Folgen erwartet.

Erste Pyrenäen-Etappe am Sonntag

Kirchen vom T-Mobile-Nachfolger Columbia, der zum ersten Mal seit Charly Gaul (1958) das Gelbe Trikot wieder nach Luxemburg holte, nimmt die 8. Etappe von Figeac nach Toulouse am Samstag weiter mit sechs Sekunden Vorsprung auf den großen Tour-Favoriten Cadel Evans (Australien) in Angriff. Schumacher (+16) liegt weiter auf dem dritten Platz.

Ein direkter Schlagabtausch zwischen den Spitzenfahrern wird auf der ersten Pyrenäen-Etappe am Sonntag erwartet. Die schwerste der beiden Etappen im Gebirge zwischen Frankreich und Spanien steht allerdings erst am Montag mit der Bergankunft in Hautacam auf dem Programm. "Wir werden sehen, was in den Pyrenäen passiert, und ob ich mit den besten Kletterern mithalten kann", sagte Kirchen.

Sanchez' Schlussattacke war erfolgreich

Sportlich aufregend ging es am Freitag zunächst zwischen Kilometer 90 und 65 vor dem Ziel zu. Voigt hatte seine erste Attacke dieser Tour lanciert und sich mit vier weiteren Profis abgesetzt. Darauf reagierten die Spitzenfahrer um Kirchen, Evans, Valverde und Co., die sich in einer Verfolgergruppe formierten. Voigt und seine Mitfahrer waren bald eingeholt. Danach schloss auch das zwischenzeitlich abgehängte Hauptfeld wieder zur dann 25 Fahrer großen Spitzengruppe auf.

Vor den letzten drei der insgesamt fünf Anstiege fand eine vierköpfige Gruppe um den Spanier Sanchez zusammen, die schnell eine Minute Vorsprung herausgefahren hatte. Aber Kirchens Columbia-Team hielt die Ausreißer bei der Achterbahnfahrt durch das zum Teil nebelverhangene Zentralmassiv stets unter Kontrolle. Sanchez' Schlussattacke war dann von Erfolg gekrönt. (sba/dpa)

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