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Stefan Schumacher

© dpa

Tour de France: Schumacher verteidigt Gelb

Der Traum in Gelb geht für Stefan Schumacher weiter. Der 26-jährige Schwabe aus dem Gerolsteiner-Team verteidigte seine am Vortag errungene Spitzenposition im Gesamtklassement der Tour de France auch auf der 5. und längsten Etappe. Dennoch steht er weiterhin in der Kritik.

Beim Tagessieg des Engländers Mark Cavendish vor dem dreifachen Weltmeister Oscar Freire (Spanien) und Erik Zabel nach 232 Kilometern reichte Schumacher am Mittwoch in Chateauroux ein Platz im Mittelfeld des Pelotons. Bei der ersten Bergankunft an diesem Donnerstag in der 1298 Meter hohen Skistation Super Besse im Zentralmassiv steht der deutsche Spitzenreiter aber vor anderen Herausforderungen: "Da wird es sicher ganz schwer, das Trikot zu verteidigen", sagte Schumacher.

Viel wird davon abhängen, wie ernsthaft die Topfavoriten Kim Kirchen (+18 Sekunden auf Platz zwei), Cadel Evans (+21) und Alejandro Valverde (+1:27) auf der ersten Bergetappe zur Sache gehen werden. Der Spanier stürzte am Mittwoch und musste sich vom Tour-Arzt an seiner lädierten Schulter und am Knie behandeln lassen. "Ich bin nicht hier, um die Tour de France zu gewinnen. Ich wollte das Trikot tragen und eine Etappe gewinnen. Alles andere ist jetzt ein Bonus", sagte Schumacher zu seinen weiteren Ambitionen. Sein Teamchef Hans-Michael Holczer setzt auch nach dem Triumph von Cholet für das Gesamtklassement "weiter auf Markus Fothen und Bernhard Kohl".

"Ein blasses Gelbes Trikot"

Trotzdem mussten Schumachers Team-Kollegen schon am Mittwoch mächtig strampeln und Kräfte lassen, um das Gelbe Trikot zu verteidigen. Auf der Verfolgung dreier Ausreißer fuhr die Eifel- Equipe lange alleine an der Spitze des Hauptfeldes. Erst zum Schluss schalteten sich auch andere Mannschaften ein und die Flucht der drei Franzosen war erst unmittelbar vor dem Zielstrich - Lillian Jegou hielt als Letzter bis 200 m vor Schluss durch - beendet. Die Teams der Sprinter hatten sich formiert und ebneten ihren Kapitänen den Weg auf die Zielgerade der für längere Zeit letzten Sprint-Etappe.

Allerdings scheiden sich am 13. deutschen Gelben Trikot die Geister. Mit seinem Husarenritt beim Zeitfahren in Cholet verschaffte die neue Tour-Überraschung seinem Gerolsteiner-Team zwar die dringend benötigte Frischluftzufuhr - rief zugleich aber wieder die Zweifler auf den Plan. "Ein blasses Gelbes Trikot", titelte das Tour-Zentralorgan "L'Équipe" in Anspielung auf Schumachers zurückliegende Eskapaden mit Dopingverdacht. Selbst Holczer räumte ein, dass der 26-Jährige für die Rolle des strahlenden Hoffnungsträgers angesichts seiner bewegten Vita nicht hundertprozentig tauge: "Er hat eine Vergangenheit, in der es nicht unbedingt makellos zuging." (sba/dpa)

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