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Sport: Traber-Strategie: Mariendorf und Karlshorst gemeinsam

Anlässlich seiner gestrigen Pressekonferenz im Best Western Hotel Steglitz International stellte der Trabrenn-Verein Mariendorf e.V.

Anlässlich seiner gestrigen Pressekonferenz im Best Western Hotel Steglitz International stellte der Trabrenn-Verein Mariendorf e.V. (TVM) die Statistik des Mariendorfer Rennjahres sowie ein Strategiepapier mit dem Titel "Visionen 2000" vor. Der Umsatz an Pferdewetten ging in Mariendorf im Vergleich zu 1998 um 5,59 Prozent (32 631 327 DM zu 34 563 574,50 DM) zurück. TVM-Geschäftsführer Dimitros Vergo wies darauf hin, dass der auf der Derby-Bahn getätigte Umsatz viel größere Verluste aufwies, welche durch den Außenumsatz (über Wettvermittlungen aus dem gesamten Bundesgebiet) teilweise aufgefangen werden konnten. Im Bereich der Außenwetten sieht Vergos für die kommenden Jahre sogar Wachstumsmöglichkeiten von deutlich über 100 Prozent. Der Verein will natürlich auch dem schwindenden Bahnumsatz auf die Beine helfen. Das Strategiepapier formuliert das Ziel, "den Berliner Trabrennsport zum Marktführer auf nationaler Ebene" zu machen. Dazu bedarf es aus Sicht der Verantwortlichen der "Umrüstung des Rennvereins auf die Erfordernisse eines modernen Dienstleistungsunternehmens" und der "Verbesserung des Services für alle rennsportrelevanten Gruppen." Zwingend erforderlich sei auch die "Verbesserung der Trainer- und Besitzerstrukturen". Den Berliner Trabrennsport bedroht nach den Worten des Vorsitzenden Hermann Gerbaulet die "Vergreisung" von Aktiven und Besuchern. Der zweite Vorsitzende Klaus-Volker Stolle, Geschäftsführer des gastgebenden Hotels, ging ins Detail: "Wir wollen renommierte, auswärtige Trainer dazu animieren, mit noch nicht etablierten Berliner Nachwuchsleuten Partnerschaften einzugehen." Anwesend war neben dem neuen Berliner Champion Manfred Zwiener Trainerkollege Willi Rode aus Recklinghausen, seines Zeichens Präsident des deutschen Trabertrainer-Vereins.

"Überlegenswert" nannte Rode die Gedankenspiele des TVM, die noch viel weiter gehen. Stolle: "Wir können uns den Luxus nicht erlauben, eigene Wege zu gehen und Karlshorst nicht mit ins Boot zu bitten." Gemeint ist die Nachbarbahn in Lichtenberg, die zur Zeit unter Insolvenzverwaltung steht. Karlshorst könnte im Verbund mit Mariendorf eine Sommerbahn und ganzjährig Trainingszentrum werden. Mariendorf hingegen soll möglichst zur reinen Veranstalterbahn entwickelt werden. Die Formel lautet: weniger, aber besser bestückte und interessantere Renntage. "Nach zehn Jahren der Wiedervereinigung muss es möglich sein, dass die Traberfreunde in Ost und West endlich gemeinsam ihre Interessen wahrnehmen", beschrieb Stolle das Konzept eines Berliner Traberverbundes, das auch schon den entsprechenden Senatsstellen vorgestellt worden ist.

jhn

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