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Fadenkreuz

© dpa

Traditionsreich kontra Neureich: Hoffenheim streitet mit Dortmund

Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim wehrt sich vor dem Heimspiel gegen Dortmund vehement gegen Äußerungen des Borussia-Geschäftsführers Hans Joachim Watzke. Bei dem Streit geht es um Fernsehgelder und um Fußballtradition.

Watzke hatte die Verteilung der Fernsehgelder scharf kritisiert und die Clubs aus Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim angegriffen. Am Mittwoch hatte Watzke noch die eigenen Fans aufgefordert, beim brisanten Gastspiel bei der TSG Hoffenheim auf Beleidigungen des Gegners und seines Mäzens Dietmar Hopp zu verzichten. „Diesen Aufruf hätte er sich schenken können, wenn er auf seine populistischen Sprüche verzichtet hätte“, sagte 1899-Manager Jan Schindelmeiser am Donnerstag.

Schindelmeiser meinte damit Watzkes scharfe Kritik an der Verteilung der Fernsehgelder. „Es darf nicht sein, dass die großen Clubs wie Schalke, der HSV und wir die Folklore abliefern, und Clubs aus Hoffenheim und Wolfsburg die Sahne aus dem Thema lutschen“, sagte er laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung. Es könne nicht sein, dass Wolfsburg und Hoffenheim, „die ohnehin nur aufgrund eines Geburtsfehlers 1998 in die Bundesliga gekommen sind und sowieso das meiste Geld haben“, dann auch noch partizipierten.

Im Jahr 1998 hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Werksclubs Wolfsburg und Leverkusen Sondergenehmigungen erteilt, damit sie nicht gegen die 50+1-Regel (jeder Club muss die Anteils-Mehrheit im eigenen Verein bewahren) verstoßen. „Wolfsburg reist mit 136 Fans durch die Gegend, dazu gucken vielleicht 100 Wolfsburger die Spiele auf Sky“, sagte Watzke bei der BVB-Aktionärsversammlung am Dienstagabend. „Wir aber haben 3,7 Millionen Anhänger. Bei der Verteilung der Fernseh-Gelder geht es mir um Verursachungs-Gerechtigkeit!“ (dpa)

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