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Sport: Tränen in Turin

Neben Juventus bleibt auch ManU im Achtelfinale hängen

Turin (dd/Tsp). Am einfachsten machte es sich der „Corriere dello Sport“. Die römische Sportzeitung schrieb nach dem Champions League-Aus von Juventus Turin: „Das ist nicht Juve!“ Italiens Rekordmeister war Deportivo La Coruña wie schon im Hinspiel mit 0:1 unterlegen. Während die Spanier jubelten, war für den Vorjahresfinalisten schon im Achtelfinale Schluss. Es wird die Tifosi kaum trösten, dass es noch einen weiteren renommierten Verein erwischte – Manchester United. Nach dem 1:2 im Hinspiel genügte ein dicker Patzer von Manchesters Torhüter Tim Howard, den Costinha zum 1:1 in der 90. Minute nutzte. „Ein Kapitel der Desaster“, befand „The Daily Express“. Beiden Klubs, Turin und Manchester, droht nach dem Aus im Champions-League-Achtelfinale eine Saison ohne Titel.

„Das Benzin in den schwarz-weißen Muskeln fehlt. Eine Ära ist zu Ende, Europa adieu“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“. Der frühe Rückstand im Stadio delle Alpi und ein hilfloses Anrennen gegen das gegnerische Tor waren bezeichnend für die Befindlichkeit der Turiner. Als böses Omen wurde gewertet, dass Kapitän Alessandro del Piero schon nach fünf Minuten wegen einer Muskelzerrung verletzt ausschied. Auch Trainer Marcello Lippi ahnte Böses. Kurz vor Spielbeginn überraschte er mit einem Statement. „Das könnte mein letztes Spiel in der Champions League sein“, bekannte er. Für ihn dürften schwere Wochen anbrechen, zumal der italienische Rekordmeister auch in der Meisterschaft abgeschlagen ist.

Schon in der letzten Woche hatte Lippi seinem Klubeigner Umberto Agnelli öffentlich widersprochen, als dieser das schlechte Ergebnis monierte. „Die Erfolge unserer Mannschaft basierten mehr auf Glück denn auf einem Spielsystem“, kritisierte Agnelli. Lippi leistete sich das Paroli wohl auch, weil er weiß, dass sich die Klubführung nach einem Nachfolger umsieht. Als beschlossene Sache gilt, dass Lippi in der nächsten Saison vom früheren Juve-Spieler Didier Deschamps (derzeit Cheftrainer beim AS Monaco) beerbt werden wird. Lippi selbst wird inzwischen als Trapattoni-Nachfolger auf dem Stuhl des Nationaltrainers gehandelt.

An einen Weggang aus Manchester denkt Teammanager Sir Alex Ferguson noch nicht, obgleich er ziemlich fassungslos an der Seitenlinie stand. „Man bekommt in seinem Leben einige Schocks, aber dieser hat mich recht unvorbereitet getroffen. Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Ferguson nach dem 1:1 gegen den FC Porto. Seit dem Weggang von David Beckham läuft nicht allzu viel zusammen. Auch in der Premier League ist ManU abgeschlagen. Nur noch im FA-Cup bestehen halbwegs realistische Chancen auf einen Titelgewinn. Allerdings wartet im Halbfinale der Tabellenführer Arsenal London.

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