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Tränen nach Sieg über Brasilien: „Warum heute, Onkel? Warum?"

Derlis Gonzalez war mit zwei verwandelten Elfmetern maßgeblich beteiligt am Sieg Paraguays gegen Brasilien. Doch nur wenige Minuten nach dem Sieg bei der Copa América schlug das Schicksal zu.

Erst jubelte Paraguays Derlis Gonzalez nach seiner Galavorstellung zum Halbfinaleinzug bei der Copa América, doch schon wenige Minuten später schlug das Schicksal zu. „Warum heute, Onkel? Warum? Du gingst, weil ich bei dir für soviel Freude und Zufriedenheit sorgte. Ich kann es nicht glauben“, schrieb der Stürmer des FC Basel auf Twitter. Dazu stellte er ein Foto des verstorbenen Familienmitglieds, das mit 44 Jahren beim Feiern des Sieges über Brasilien gestorben war.

Gonzalez hatte einen erheblichen Anteil am Überraschungscoup gegen den Rekordweltmeister. Der 21-Jährige hatte zuerst in der 72. Minute per Strafstoß zum 1:1 ausgeglichen. Im anschließenden Elfmeterschießen verwandelte er den entscheidenden Versuch Paraguays zum 4:3. „Niemand hat an uns geglaubt. Aber wir haben gezeigt, dass wir noch nie eine so gute Einheit waren“, jubelte er da noch. „Die Tränen der Teamkollegen zu sehen, ist unbezahlbar. Nun wollen wir mehr.“

Brasiliens Neuaufbau ist ins Stocken geraten

Durch die Niederlage wird Brasilien nicht beim Confederations Cup spielen, der 2017 im kommenden WM-Land Russland steigt. Der Skandal um Superstar Neymar, der schon längst aus Chile abgereist war, und die bittere Copa-Bilanz: Der Neuaufbau unter dem neuen und alten Trainer Carlos Dunga ist wieder ins Stocken geraten.

„Es soll keine Entschuldigung sein, aber 15 unserer Spieler haben diese Woche unter einem Virus gelitten“, sagte Dunga nach der 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen im chilenischen Concepción. Er habe das Training stark einschränken müssen, einige seiner Spieler hätten sich sogar übergeben müssen. Gegen Paraguay sei es aufs Tempo angekommen, und das habe seiner Mannschaft am Ende gefehlt. „Sie hatten den Virus, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen am ganzen Körper. Jedem ging es noch schlechter als dem anderen“, klagte der 51-jährige Dunga.

Mit einer Serie von zehn Siegen war er mit seinem Team nach Chile gereist. Doch die magere Bilanz mit nur zwei Siegen in vier Spielen bei der Regionalmeisterschaft hat dem Selbstbewusstsein wieder einen Knacks verpasst. Während Paraguay im zweiten Halbfinale am Dienstag auf den Favoriten und brasilianischen Erzrivalen Argentinien trifft (Mittwoch, 1.30 MESZ), muss die Dunga-Elf die Heimreise von der West- an die Ostküste Südamerikas antreten. (dpa)

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