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Sport: Tragisches Training

Philipp Lahm zieht sich einen Kreuzbandriss zu

Es passierte kurz nach halb elf am Dienstagvormittag. Philipp Lahm sank nach rund 30 Minuten Training mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Rasen. Sofort waren die Betreuer des VfB Stuttgart bei ihm. Sie konnten ihm nicht helfen, der Verteidiger des Fußball-Bundesligisten musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dort gab es wenig später eine bittere Diagnose: Kreuzbandriss. Erst am 23. April hatte der in München geborene Nationalspieler die Folgen eines Ermüdungsbruchs im Fuß überwunden und beim 0:0 gegen den VfL Wolfsburg zum ersten Mal seit Wochen wieder spielen können.

Philipp Lahm sei völlig „geplättet“, hieß es aus der Pressestelle des VfB Stuttgart. Am Nachmittag hatte der Klub die Mitteilung mit dem betrüblichen Inhalt versandt. Der 21 Jahre alte Verteidiger zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu und muss mindestens ein halbes Jahr pausieren. Lahm wollte sich erst einmal gar nicht äußern, dafür sprach ihm sein Trainer Matthias Sammer Trost zu. „Das ist tragisch für Philipp“, sagte Sammer. „Aber er ist ein Kämpfer, und ich bin sicher, er arbeitet sich wieder heran – vor allem mit dem Ziel Weltmeisterschaft 2006 vor Augen.“

Es kann nun aber tatsächlich sein, dass das Ziel 2006 für Lahm unerreichbar ist. Wann der Verteidiger, der nun am letzten Spieltag der Saison, an dem es für den VfB um den Einzug in die Champions League geht, das Duell gegen Bayern München verpassen wird, wieder spielen kann, hängt vom Verlauf der Genesung ab. Und das besorgt auch seinen künftigen Arbeitgeber: Lahm wechselt zur neuen Saison nach zwei Jahren zurück zu den Bayern. Die Stuttgarter hatten den Verteidiger für zwei Jahre ausgeliehen.

Der ehemalige Stuttgarter Trainer Felix Magath, der jetzt die Bayern trainiert, hatte Lahm auf Empfehlung von Münchens Amateurtrainer Hermann Gerland 2003 für eine vergleichsweise bescheidene Summe von 150000 Euro auf Leihbasis nach Stuttgart geholt. Dort wurde Lahm schnell Stammspieler und rückte in den Kreis der Nationalmannschaft auf. Nach seiner erneuten schweren Verletzung stehen jetzt auch die Münchner vor einem Problem. Lahm, in Stuttgart zum Spieler mit internationaler Klasse gereift, sollte beim Deutschen Meister in der neuen Saison den Posten des linken Mannes in der Abwehr übernehmen. Lahm soll nun in München von Vereinsarzt Müller-Wohlfahrt untersucht werden und wird dann wahrscheinlich von Richard Steadman in Vail/Colorado in den USA operiert.

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