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Sport: Trainer der Vergangenheit

Benedikt Voigt verabschiedet Bayerns Ottmar Hitzfeld

Diese Vorlage durfte Ottmar Hitzfeld nicht ungenutzt lassen. Sechs Tore und einen Gruppensieg im Uefa-Cup hatten ihm die Spieler des FC Bayern serviert, und der Trainer verwandelte mühelos. Er habe seine Entscheidung getroffen, sagte Hitzfeld, „aber ich werde keine Tendenz bekanntgeben.“ Erst im Januar will er verkünden, ob er beim FC Bayern bleibt oder als Nationaltrainer in die Schweiz gehen wird. Damit hat er die Initiative wieder an sich gerissen. Am Ergebnis aber dürfte das nichts ändern. Der FC Bayern und Hitzfeld werden nach dieser Spielzeit getrennte Wege gehen. Weil es für beide das Beste ist.

Für Hitzfeld, weil ihm die letzten Wochen, wie er zugibt, zugesetzt haben. Obwohl die statistischen Parameter optimal sind – Tabellenführung in der Bundesliga, Gruppensieg im Uefa-Cup, Pokalachtelfinale –, musste er sich wiederholt Kritik vom Vorstandsvorsitzenden Rummenigge und dem Umfeld gefallen lassen. Das mag unfreundlich und schmerzhaft sein, doch es gehört zum FC Bayern wie die weißblaue Raute ins Vereinswappen. Wer an der Säbener Straße die Aufstellung diktiert, muss derartige Angriffe verkraften können. Eigentlich weiß niemand das besser als Hitzfeld. Er hatte 2004 schon einmal genug davon gehabt und hat sich ins Privatleben in die Schweiz zurückgezogen. So ähnlich dürfte es wieder kommen, selbst wenn er einen oder mehrere Titel gewinnt.

Für den FC Bayern wäre das ebenfalls vorteilhaft. Er hat vor der Saison die Mannschaft der Zukunft zusammengestellt. Jetzt braucht er nur noch den Trainer der Zukunft.

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