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Sport: Trainer Götz und die neue Bescheidenheit

Genua - Die wichtigste Nachricht des Tages unterlag einer derart strengen Geheimhaltung, dass Christian Fiedler von ihr bereits vorzeitig aus dem Radio erfuhr. „Es hat sich ja schon länger abgezeichnet“, sagt der Torhüter von Hertha BSC.

Genua - Die wichtigste Nachricht des Tages unterlag einer derart strengen Geheimhaltung, dass Christian Fiedler von ihr bereits vorzeitig aus dem Radio erfuhr. „Es hat sich ja schon länger abgezeichnet“, sagt der Torhüter von Hertha BSC. Dieter Hoeneß, Manager des Berliner Fußball-Bundesligisten, verkündete bei der Mitgliederversammlung, dass Falko Götz bis 2008 Cheftrainer des Vereins bleibt. „Falko hat alle Erwartungen erfüllt“, sagt Hoeneß. „Er macht einen sehr guten Job, und er passt nach Berlin.“

Vor allem passt Götz zur aktuellen Hertha, die zu einem großen Teil seine Hertha ist – und es auf absehbare Zeit bleiben wird. Bevor er im Frühjahr 2002 kurzfristig zwischen Jürgen Röber und Huub Stevens als Aushilfstrainer einsprang, war Götz für die Nachwuchsarbeit des Klubs verantwortlich gewesen. In dieser Funktion hat er nicht nur Malik Fathi und Ashkan Dejagah zu Hertha geholt und bei den Amateuren Thorben Marx und Oliver Schröder trainiert; er hat überhaupt erst die Strukturen für eine kontinuierliche Nachwuchsförderung aufgebaut, von denen der Verein gerade in seiner finanziell angespannten Situation profitiert.

Die Entscheidung, seinen Vertrag zu verlängern, hat nie ernsthaft zur Debatte gestanden, und für Götz zeigt sie, „dass der Verein zufrieden ist, dass wir die Mannschaft aus einem Tal herausgeholt haben“. Von den höchsten Gipfeln ist bei Hertha längst keine Rede mehr, vorbei sind die Zeiten, da Dieter Hoeneß die Sehnsucht nach einem international renommierten Trainer für seinen international ambitionierten Klub nachgesagt wurde. Götz hat die neue Bescheidenheit nicht zu verantworten, aber er trägt sie mit. Auch weiterhin wird er vornehmlich Aufbauarbeit leisten müssen. Allerdings sagt er auch: Die Champions League „ist mit unserer Qualität machbar, aber dafür muss alles stimmen“. Realistisch gesehen spielt Hertha aber wohl erneut um einen Platz im Uefa-Cup. Im laufenden Wettbewerb kann sich die Mannschaft heute mit einem Sieg bei Sampdoria Genua vorzeitig für die Runde der letzten 32 qualifizieren. Allerdings muss Götz neben Dick van Burik, Pal Dardai und Oliver Schröder vielleicht auch Niko Kovac (Erkältung) ersetzen.

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