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Sport: Trainer Völler siegt und sucht Nachfolger Nach Bayers 3:1 beim MSV ist Sammer ein Kandidat

Duisburg - Die Liste seiner potenziellen Nachfolger ist lang, aber damit wollte sich Rudi Völler gestern nicht beschäftigen. Obwohl oder vielleicht auch gerade, weil sich der Sportdirektor von Bayer Leverkusen nur als kurzzeitige Lösung auf der Trainerbank des zuvor gestrauchelten Bundesligisten sieht, ging er sein Comeback in der MSV-Arena betont gelassen an.

Duisburg - Die Liste seiner potenziellen Nachfolger ist lang, aber damit wollte sich Rudi Völler gestern nicht beschäftigen. Obwohl oder vielleicht auch gerade, weil sich der Sportdirektor von Bayer Leverkusen nur als kurzzeitige Lösung auf der Trainerbank des zuvor gestrauchelten Bundesligisten sieht, ging er sein Comeback in der MSV-Arena betont gelassen an. Zumeist in sitzender Position verfolgte er das Match, in dem seine Spieler ihren Fehlstart ein bisschen korrigieren konnten. Mit 3:1 (2:1) gewann Leverkusen das Spiel beim weiterhin sieglosen MSV Duisburg und feierte den zweiten Saisonerfolg.

Der Brasilianer Juan und Dimitar Berbatow drehten kurz vor der Pause binnen vier Minuten den 0:1-Rückstand durch Klemen Lavric. Eine Minute vor dem Abpfiff gelang Athirson der Treffer zum 3:1-Endstand. „Es ist gut, dass wir die turbulenten Tage mit einem Erfolgserlebnis abschließen konnten. Das gibt der Mannschaft viel Selbstvertrauen“, sagte Völler, der zugestand, dass sein Anteil am Erfolg vergleichsweise gering ausfiel: „Nach Sperren und Verletzungen stellte sich die Mannschaft fast alleine auf.“

Der ehemalige Teamchef der Nationalmannschaft, der erst zwei Tage zuvor die Nachfolge des beurlaubten Klaus Augenthaler annahm, nutzte jede Gelegenheit, um auf seinen Status hinzuweisen. „Klar, dass ich in unserer Situation eingesprungen bin, lange mache ich das aber nicht“, sagte Völler. Am liebsten würde er schon übermorgen, beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln, wieder als Sportdirektor auf der Tribüne sitzen.

Das Ansinnen des Leverkusener Geschäftsführers Wolfgang Holzhäuser, „den Rudi“ zu einem längeren Engagement auf der Trainerbank zu überreden, wäre somit zum Scheitern verurteilt. Am heutigen Montag wolle man sich zusammensetzen, um über die Nachfolge zu befinden. „Vielleicht gelingt ja eine schnelle Lösung“, hofft Völler. Neben Matthias Sammer steht auch Michael Skibbe, einst Völlers Teamchef-Assistent, auf der Liste der Kandidaten. „Auf dem deutschen Markt gibt es jede Menge guter Trainer“, sagte Völler.

Eine der Diskussionsgrundlagen sei, „dass der neue Trainer direkt Erfolg haben sollte und sich erst auf die Mannschaft einstellen kann“, sagte Völler. Die Länderspielpause Anfang Oktober bietet sich für einen Wechsel an. Sekundär sei es dabei, ob Bayer die nächsten Spiele gewinnt. „Mit dem 3:1 in Duisburg haben wir für unsere Ziele aber schon ein ordentliches Pfund eingefahren. Die letzten Tage waren für den Verein nicht leicht“, sagte der Übergangstrainer.

Den Spielern von Bayer Leverkusen war das allerdings egal. „Gleichgültig, wer auf der Bank saß, wir hätten das Match ohnehin gewonnen“, sagte Kapitän Carsten Ramelow.

Roland Leroi

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