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Sport: Trainerin aus Schwimmhalle verwiesen

Berlin - Ein spektakulärer Zwischenfall hat sich gestern in Berlin in der Schwimmhalle an der Landsberger Allee ereignet. Trainerin Beate Ludewig ist mitten in einer Übungseinheit vom Beckenrand weg aus der Halle verwiesen worden.

Berlin - Ein spektakulärer Zwischenfall hat sich gestern in Berlin in der Schwimmhalle an der Landsberger Allee ereignet. Trainerin Beate Ludewig ist mitten in einer Übungseinheit vom Beckenrand weg aus der Halle verwiesen worden. Die von ihr betreute Athletin Sophie Dietrich brach daraufhin ebenfalls das Training ab. Nach Angaben von Ludewig habe der Leitende Landestrainer Reinhardt Kautz den Verweis ausgesprochen. Sophie Dietrich hat bei den Junioren-Europameisterschaften Bronze mit der 4-x-100-m-Freistil-Staffel erreicht. Beate Ludewig arbeitet oder arbeitete seit Jahren auch mit Weltklasse-Athleten, darunter Stev Theloke oder Ralf Braun. Sie war bis 2001 Trainerin des Olympiastützpunktes Berlin (OSP), schied dann aber wegen interner Differenzen aus. Sie lebt vom Unterricht mit Kindern. Zu ihrer Trainingsgruppe gehören auch die Junioren-Europameisterin Jenny Lahl und der Dritte der Junioren-EM, Daniel Schwarz. Beide waren aber bei dem Vorfall nicht anwesend.

Grund für den Verweis sind interne Querelen. Dietrich, Lahl und Schwarz haben bis September bei Landestrainer Harald Gampe trainiert. Da sie jetzt aus dem Junioren- in den Aktivenbereich wechseln, sollten sie, gemäß einer Absprache mit dem Deutschen Schwimmverband sowie allen beteiligten Trainern, zu Bundesstützpunkt-Coach Norbert Warnatzsch oder dessen Kollegen Frank Weib wechseln. Warnatzsch hatte früher Franziska van Almsick betreut. Das Schwimmer-Trio weigerte sich allerdings. „Die wollen mit denen auch aus zwischenmenschlichen Gründen nicht arbeiten“, sagte Ludewig. Sie habe deshalb auf Bitten der Athleten vorerst deren Training übernommen.

Gestern arbeitete Ludewig während der Trainingszeiten des Landesstützpunktes in der Halle. „Und das kann nicht sein“, sagt OSP-Leiter Jochen Zinner. „Man kann keinen Athleten zu einem Trainer zwingen, aber wenn er die Angebote des Verbandes nicht annimmt, kann er auch nicht dessen Vorteile nutzen“, sagte Zinner. Solche Athleten müssten sich eigene Trainingszeiten suchen.

Den Umstand, dass Ludewig das Trio trainiere, habe man mit Rücksicht auf die Sportler bis zu den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften geduldet, sagte Zinner. Die Titelkämpfe fanden vorige Woche statt. Aber jetzt habe man reagieren müssen. „Wir können uns nicht erpressen lassen“, sagte Zinner. Er gab aber zu, dass der Wechsel von Gampe zu Warnatzsch mit den Athleten nicht ausreichend genug besprochen worden sei. Die Schwimmer stehen nun vor einer Zwangspause. „Am Mittwoch trainieren sie nicht“, sagt Ludewig. „Wir müssen erst schauen, wie’s weitergeht.“

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