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Doll

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Trainerwechsel: Trennung als Angebot

Trainer Thomas Doll verlässt Borussia Dortmund - obwohl er in der letzten Saison den Klassenerhalt gesichert hat.

Wer genau hinhörte, konnte bereits am Sonnabend erahnen, dass die Verbindung zwischen Thomas Doll und Borussia Dortmund kurz vor der Trennung stand. Nach der 2:4-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg im letzten Saisonspiel bedankte sich der BVB-Trainer bei den Fans. Doll sagte: „Es war wirklich sensationell, wie wir immer unterstützt wurden.“ Seine Spieler und die Führungskräfte seines Arbeitgebers erwähnte er mit keiner Silbe.

Warum auch sollte sich Doll lobend äußern über eine Mannschaft, die er bald nicht mehr betreut oder über Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, mit dem er schon zwei Tage später über die Auflösung seines Vertrages beim BVB sprechen würde? Gestern fand die unwürdige Posse dann endlich ihr Ende: In einer Mitteilung wurde ein Schlusspunkt unter die 434 Tage währende Amtszeit des 42 Jahre alten Doll in Dortmund gezogen – obwohl der erst im Januar seinen Vertrag bis 2010 verlängert hatte. Der Trainer habe nach „eingehender Analyse der abgelaufenen Saison seinen Rücktritt angeboten“, hieß es dort.

Obwohl Doll in der letzten Saison den Klassenerhalt sichergestellt hatte, nachdem er für den glücklosen Jürgen Röber gekommen war, und den Klub in dieser Spielzeit durch das Erreichen des Pokalfinales zurück ins internationale Geschäft führte, wurden der Klub und er miteinander nie richtig warm. Je mehr Spiele in dieser Saison absolviert waren, desto nachhaltiger wurde der Eindruck, dass Doll alles hatte, nur kein Konzept, um einen Kader mit lauter Nationalspielern erfolgreich aufzustellen. Ständig wechselte er die taktische Grundformation, bis auf wenige Ausnahmen agierte die Borussia wankelmütig und ohne innere Überzeugung. Mit 62 Gegentreffern hatte Dortmund zudem die schlechteste Hintermannschaft der Liga, am Ende kam das Team nur auf Rang 13 – es war die schlechteste Platzierung seit 20 Jahren für den Klub.

Die Nachfolgefrage ist in Dortmund nun zwar noch nicht geregelt, doch es könnte durchaus auf den Kandidaten Jürgen Klopp hinauslaufen (siehe nebenstehenden Artikel). 

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