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Sport: Trainerwechsel trifft das Berliner Footballteam unvorbereitet

Kontinuität und Glück entscheiden. Selbst im schnelllebigen Geschäft American Football ist nur der erfolgreich, der neben harter Aufbauarbeit auch Glück vorweisen kann.

Kontinuität und Glück entscheiden. Selbst im schnelllebigen Geschäft American Football ist nur der erfolgreich, der neben harter Aufbauarbeit auch Glück vorweisen kann. So gesehen, scheint ein Fluch über dem Team von Berlin Thunder zu liegen. Alle Bemühungen der Verantwortlichen um General Manager Michael Lang eine erfolgreiche Mannschaft aufzustellen, waren schon in der vergangenen Saison immer wieder am Verletzungspech und den üblichen Schwierigkeiten einer Premierensaison gescheitert. Umso erfreulicher war der versöhnliche Abschluss nach einem misslungenen Start. Entscheidenden Anteil daran, dass die erste Spielzeit nicht zur Blamage wurde, hatte Cheftrainer Wes Chandler. Der ehemalige Receiver in der nordamerikanischen Profiliga (NFL), der fünf Mal für den Pro Bowl - das amerikanische All-Star-Spiel - nominiert war, holte aus dem Team nahezu Optimales heraus.

Doch das wird er in der kommenden Saison nicht wiederholen. Der US-Amerikaner nutzt ein Angebot, als Receiver Coach beim Renommee-Klub Dallas Cowboys in der NFL zu arbeiten und sagte Thunder deshalb ab. Noch vor kurzem sprach Lang davon, dass man mit viel Pech begonnen habe, nun aber endlich durchstarten wolle. Nachdem die Kinderkrankheiten überwunden seien, sollte in dieser Saison mit einem erfolgversprechenden Team, weniger Verletzungen und mehr Glück der Durchbruch in der NFL Europe erfolgen. Nun muss Lang umdenken und für Ersatz sorgen. Verständnis für diesen Schritt habe er aber schon. Chandler spricht von einer "der schwersten Entscheidungen meines Lebens".

Immerhin hilft Chandler, der vor seiner Zeit bei Thunder als Trainer von Orlando, Düsseldorf und Frankfurt drei Mal erfolglos den World Bowl bestritt, den Berlinern noch bei der Saisonplanung. Für die Auswahl der amerikanischen NFL-Spieler wird er beratend zur Seite stehen. Doch dann liegt die Verantwortung beim neuen Cheftrainer. Namen konnte Lang noch nicht nennen. "Es gibt einige Kandidaten, sowohl aus der Liga als auch von außerhalb." Er hoffe, in zwei bis drei Wochen einen Nachfolger zu finden. Die Zeit drängt, Mitte März geht das Team ins Trainingslager nach Orlando.

Ingo Wolff

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