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Union-Fans halten ihre Schals hoch.

© dpa

Trainingsauftakt bei Union Berlin: Vier Hochzeiten und ein Aufstiegsfall

Beim Trainingsauftakt von Union Berlin konnten die Anhänger des Zweitligisten einen ersten Blick auf die vier Neuzugänge werfen, die allesamt mit Aufstiegsambitionen nach Berlin gewechselt sind. Uwe Neuhaus deutete sogar noch weitere Verstärkungen an.

Die Sommerpause haben mehrere Fußballer des Zweitligisten 1. FC Union richtig ausgenutzt. Die Verteidiger Marc Pfertzel, Fabian Schönheim und Zugang Mario Eggimann von Hannover 96 gingen genauso den Bund der Ehe ein wie Cheftrainer Uwe Neuhaus. Bei vier Hochzeiten kommt natürlich automatisch der Gedanke an die britische Filmkomödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“. Von einem Sterbefall geht bei den Köpenickern aber niemand aus. Es soll eher ein Aufstiegsfall werden, nachdem in der vergangenen Saison zumindest zeitweise von der Bundesliga geträumt wurde.

Die Mannschaft, die am Sonnabend zum Trainingsauftakt am Vormittag einen Laktattest und am Nachmittag ein öffentliches Showtraining im Stadion An der Alten Försterei absolvierte, wurde zumindest auf den ersten Blick für höhere Ambitionen gezielt verstärkt. Eggimann und Mittelfeldspieler Benjamin Köhler vom 1. FC Kaiserslautern bringen mit ihren 32 Jahren reichlich Lebens- und Erstligaerfahrung mit. Der vielseitig einsetzbare Offensivmann Martin Dausch von Ligakonkurrent VfR Aalen und der für die Sechser-Position vorgesehene Kroate Damir Kreilach von HNK Rijeka sind zumindest hungrig. „Mit dem jetzigen Stand der Transfers bin ich absolut zufrieden“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus: „Wir halten weiter die Augen auf. Ich denke, dass noch etwas passieren wird.“

Vor allem im Angriff scheint der Verein noch ein belebendes Element gebrauchen zu können, um die Stammkräfte Adam Nemec und Simon Terodde am Limit zu halten. Noch ist offen, ob Talent Steven Skrzybski und der Brasilianer Silvio dazu in der Lage sind.

In den anderen Mannschaftsteilen sieht es eigentlich ganz gut aus. In der Innenverteidigung dürften der frühere Schweizer Nationalspieler Eggimann und Fabian Schönheim zunächst gesetzt sein, dahinter lauern Christian Stuff und Roberto Puncec auf ihre Chancen. Im Mittelfeld hat Neuhaus trotz der Kreuzbandverletzung von Björn Jopek ein Überangebot, das den Konkurrenzkampf beleben dürfte. Selbst Kapitän Torsten Mattuschka und Allrounder Michael Parensen müssen wohl um ihre Stammplätze kämpfen.

Mit den Zugängen hält sicherlich mehr Selbstbewusstsein Einzug. „Ich weiß, dass Union mal ins Oberhaus möchte. Ein, zwei Spieler sollen ja noch kommen. Ich denke, dass der Verein angreifen wird, nachdem es in den letzten Jahren konstante Leistungen gab“, sagte Köhler. „Hätte Union in der letzten Saison nicht so einen Einbruch gehabt, wären sie auch oben dabei gewesen. Die Mannschaft muss einfach funktionieren. Dann ist vieles möglich.“

Ein Faustpfand könnte dabei auch die Heimstärke im bald fertiggestellten Stadion An der Alten Försterei sein, in dem die Stimmung vorher schon prächtig war. Auswärts dagegen muss Union noch zulegen. Doch Martin Dausch weiß, wie es tatsächlich mit dem Aufstieg klappen könnte. „Mir gefällt bei Union gut, dass der Druck – wie zum Beispiel in Kaiserslautern – nicht vorhanden ist“, sagte der Neuzugang aus Aalen. „Wenn man aufsteigen muss, ist das extrem schwierig. Es ist natürlich richtig zu sagen, dass man gern aufsteigen würde – es aber nicht sein muss.“ Vielleicht kommt so zu den vier Hochzeiten also tatsächlich noch ein Aufstiegsfall hinzu.

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