zum Hauptinhalt
Sven Felski macht es spannend, was die Fortsetzung der Karriere betrifft.

© Kitty Kleist-Heinrich

Trainingsauftakt: Die Eisbären machen sich ein Bild

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen gehen zurück: Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Saisonstart in der Deutschen Eishockey-Liga näher rückt. Auch beim Meister EHC Eisbären wird wieder trainiert.

Berlin - 10 Uhr, Mittwochmorgen im Sportforum Hohenschönhausen. Saisonbeginn bei den Eisbären. Doch bevor die Mannschaft des deutschen Eishockey-Meisters zum ersten gemeinsamen Training aufs Eis kann, müssen sich die Spieler für das offizielle Mannschaftsfoto ordnen. Das wäre in den vordigitalen Zeiten zum Problem geworden, jetzt aber ist es keines. Der verletzte Stürmer Darin Olver fehlt, Torwarttrainer und Mannschaftsarzt auch. Kein Ding, sagt Klubsprecher Cem Herder. Es werde nachbearbeitet und eingeklinkt – auf dem Foto.

Ansonsten ist noch unklar, wer sich bei den Berlinern vor dem Saisonstart in der Deutschen Eishockey-Liga am 14. September noch die Klinke in die Hand gibt oder die Türen in Berlin auch für immer zuschmeißt. Da wäre die Sven-Felski-Saga, Teil 1001. Der Angreifer macht es spannend, was die Fortsetzung der Karriere betrifft. Beim Fotoshooting posierte der Ur-Eisbär zwar mit, beim Training war er aber nicht mehr da. Ob er mit seinen nun fast 38 Jahren seine Gesundheit weiter aufs Spiel setzt und für die Eisbären Pflichtspiel 1001 macht? Das letzte Wort hätten die Ärzte, sagt Felski, der sonst immer das letzte Wort hat. Also wird er spielen. Felski ohne Eisbären? Unvorstellbar!

Eisbären ohne Stefan Ustorf, Denis Pederson – das ist dagegen Realität. Die beiden routinierten Angreifer haben ihre Karrieren beendet und wohl nicht immer auf die Ärzte gehört. Ustorf und Pederson haben sich ihre Gesundheit mit zu viel Eishockey hoffentlich nicht nachhaltig ruiniert. Auch Nick Angell fehlt am Mittwoch im Sportforum, das aber ist ein Abgang, mit dem die Eisbären nicht rechnen mussten. Der US-Amerikaner hatte um Vertragsauflösung gebeten. Dass nach dem Abgang von Richie Regehr nun die Berliner Verteidigung unroutiniert anmutet, ist auch die erste Sorge des ansonsten beim ersten Training gut gelaunten Cheftrainers. Don Jackson sagt: „Da muss etwas passieren, zumal Angell ein Rechtsschütze war. Wir brauchen noch so einen erfahrenen Verteidiger.“

Zwei neue Männer mit Erfahrung in der weltbesten Eishockey-Liga, der NHL, sind am Mittwoch schon da. Verteidiger Mark Katic und Stürmer Matt Foy. Allerdings haben beide auch Erfahrungen mit quer verlaufenden Karrieren und lange Verletzungspausen hinter sich. In Berlin wollen die beiden Kanadier ihren Neuanfang machen. Nach Trainingseinheit Nummer eins sagen sie: Berlin ist eine tolle Stadt, die Eisbären sind toll. Rechtsaußen Foy, der nach zwei Jahren Pause vergangene Saison in der East Coast Hockey-League durchgespielt hat, sagt zudem: „Ich weiß, dass ich es noch kann. Ich hoffe, Berlin wird ein Sprungbrett für meine Karriere.“

Nach der Saison wäre Sprungbrettler Foy dann schon fast 30 Jahre alt – aber vielleicht auch Deutscher Meister? Sechs Titel in acht Jahren – die Berliner sind das Nonplusultra in der Liga. Die kommende Saison aber sind sie „nur Titelverteidiger und nicht Topfavorit“, sagt Hartmut Nickel, länger im Gesamtgebilde als Felski. Man müsse doch nur schauen, was sich die Nürnberger mit den Mäzen-Millionen von Schmuckmulti Thomas Sabo zusammengeklaubt hätten. Der Co-Trainer spricht von einem „leisen Umbruch“ bei den Eisbären, einer neuen Generation.

Noch ist Zeit bis Saisonbeginn in der DEL. Vorbereitend darauf können die Berliner erst einmal ihr Mannschaftsfoto nachbearbeiten und in der European Trophy – der dritten Auflage des größten Turniers im europäischen Klubeishockey – Umbruch üben. Bereits am Freitag nächster Woche geht es los mit dem Heimspiel gegen den HC Pilsen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false