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Außer Gefecht gesetzt. Bei HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga ist eine alte Schulterverletzung wieder aufgebrochen. Wie lange Lasogga fehlen wird, ist noch nicht klar.

© dpa

Trainingslager in Belek: HSV: Nichts zu spüren von Aufbruchsstimmung

Zwei Spiele, zwei Pleiten: Der HSV zeigt sich vor dem Start in die Rückrunde kaum bundesligareif. Und der einzige gefährliche Stürmer ist verletzt.

Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Bruno Labbadia wollte der Hamburger SV Anfang der Woche ein Signal der Aufbruchstimmung senden. Doch die Stimmung im Trainingslager der Hanseaten in Belek ist schon nach wenigen Tagen wieder ähnlich trist wie so häufig in der jüngeren Vergangenheit. Nach zwei Testspielniederlagen, zuletzt einem blamablen 1:2 im Test gegen den Drittliga-Siebzehnten Rot-Weiß Erfurt, appellierte Trainer Labbadia aufgewühlt an seine Profis: „Wir müssen schleunigst an die 100 Prozent kommen, sonst haben wir ein Problem, das haben wir schon in der Vorrunde erkannt.“

Für zusätzliche Verstimmung sorgt dieser Tage die erneute Verletzung von Pierre-Michel Lasogga, Hamburgs einzigem wirklich torgefährlichen Offensivspieler in der Fußball-Bundesliga. Beim Training am Montag brach die Verletzung in der lädierten Schulter wieder auf, seither fehlt er bei den Übungseinheiten an der türkischen Riviera und trainiert - wie am Mittwoch - nur individuell. „Uns ist die Problematik bei Pierre bekannt. Es besteht die latente Gefahr, dass er sich wieder verletzt. Ich gebe zu, dass es keine optimale Situation ist“, räumte Labbadia via „Bild“ ein. Ob der 24-Jährige im abschließenden Test am Freitag gegen die Young Boys Bern wieder spielen kann, vermochte auch der Coach nicht zu prognostizieren.

Dem Match gegen den Schweizer Erstligisten kommt nach dem 1:3 gegen Ajax Amsterdam und der Erfurt-Pleite nun eine größere Bedeutung zu, als es die Trainingslagerplaner des HSV im Vorfeld vermuten konnten. Die dritte Niederlage im dritten Test wollen die Hanseaten unbedingt vermeiden, um nicht schon vor dem Rückrundenstart am 22. Januar gegen den FC Bayern in der Heimat als Versager abgestempelt zu werden. „Die zweite Niederlage ist bitter für uns alle. Wir müssen jetzt einfach weiter gut arbeiten und dann dieses Spiel gewinnen“, kommentierte Außenverteidiger Dennis Diekmeier.

Vor allem in der Offensive hapert es allerdings ohne den sechsfachen Saisontorschützen Lasogga, das wurde auch gegen Erfurt deutlich. Der abwanderungswillige Ivica Olic blieb ebenso wie der 19-jährige Türke Batuhan Altintas völlig blass gegen die Drittliga-Verteidiger. Weitere Alternativen sind rar. Sven Schipplock ist in dieser Saison noch immer ohne Bundesligator, der schwache Artjoms Rudnevs stand seit dem Sommer nicht einmal im Kader für eine Erstligabegegnung.

Viele mitgereiste Anhänger ärgerten sich maßlos über die schwache Hamburger Vorstellung auf dem Trainingsgelände des Sueno Deluxe Hotels an der türkischen Riviera. „Gegen die Bayern kriegen sie acht Stück!“, stänkerte ein enttäuschter Fan lauthals mit Blick auf kommende Woche und brauste davon. Auch Labbadia musste nach dem Test eingestehen: „Es ist schwierig, da was Positives rauszuziehen.“

Im schlimmsten Fall könnte der HSV wie in den Vorjahren auch in der Bundesliga noch in den Abstiegskampf hineinrutschen. Trotz eines Sieben-Punkte-Vorsprungs auf den Relegationsrang versprach Labbadia vorsichtshalber bereits: „Wir wiegen uns nie in Sicherheit! Wir wissen, welche Schritte wir noch machen müssen.“ (dpa)

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