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Sport: Transfer-Problematik: Blatter sieht Lösung

Der Chef des Fußball-Weltverbandes Fifa, Sepp Blatter, glaubt an eine baldige Lösung im Streit mit der Europäischen Union über die Reform des Transfersystems. "Ich glaube, nächste Woche um diese Zeit sind wir durch", sagte Blatter am Sonnabend bei seiner Besichtigung der im Bau befindlichen Arena "AufSchalke".

Der Chef des Fußball-Weltverbandes Fifa, Sepp Blatter, glaubt an eine baldige Lösung im Streit mit der Europäischen Union über die Reform des Transfersystems. "Ich glaube, nächste Woche um diese Zeit sind wir durch", sagte Blatter am Sonnabend bei seiner Besichtigung der im Bau befindlichen Arena "AufSchalke". Der Schweizer schöpft seinen Optimismus aus einem Gespräch mit seinem Präsidenten-Kollegen Lennart Johansson von der Europäischen Fußball-Union (Uefa): "Er hat mir deutlich gemacht, dass der politische Wille zur Lösung auf jeden Fall da ist."

Am Montag steht ein weiteres Treffen mit allen Beteiligten an. Zwei Tage später werden mit EU-Sportkommissarin Viviane Reding letzte Detailfragen erläutert, ehe am Freitag in Brüssel laut Blatter alle Parteien versuchen werden, ein Dossier "zumindest im Grundgehalt abzuschließen".

Knackpunkt im Streit zwischen der Spielergewerkschaft Fifpro und den Profiklubs ist das Kündigungsrecht bei Verträgen. Die EU setzte den Status eines Profifußballers anfangs mit dem eines "normalen" Angestellten gleich, der mit kurzer Frist aus einem Vertrag aussteigen darf. Blatter: "Ein Fußballer ist ein Artist, dessen Besonderheit außer Frage steht und der dementsprechend behandelt werden muss. Stellen Sie sich vor, Schalke spielt dauernd mit einer neuen Mannschaft, weil die Spieler ständig ihren Arbeitsplatz wechseln. Dann gibt es irgendwann keine Identifikation mehr."

Die Transfer-Problematik drängte Blatters Anlass für den Besuch in Gelsenkirchen in den Hintergrund. Mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement ließ sich der Fifa-Chef die 358 Millionen Mark teure und bei Fertigstellung im Sommer modernste Arena Europas zeigen. "Sehr beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass sich die Kosten sowie die Bauzeit im Rahmen halten", lobte Blatter. Dazu Schalkes Manager Rudi Assauer gewohnt selbstsicher: "Nicht wir müssen stolz sein, dass der Fifa-Chef unser Stadion besucht. Herr Blatter kann stolz sein, dass wir ihm für die WM 2006 so ein Stadion gebaut haben."

Die Schalker dürfen trotz nur 52 000 Sitzplätzen von einem WM-Halbfinale träumen. "Lassen Sie die Gerüchte weitergeistern, dass 60 000 Sitzplätze für ein WM-Halbfinale erforderlich seien", sagte Blatter. "Lasst uns aber erst die anderen Stadien bauen und dann vergleichen, ehe wir Gruppen- oder Halbfinalspiele vergeben."

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