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Marko Babic

© dpa

Transfermarkt: Hertha verpflichtet Ex-Leverkusener Babic

Hertha BSC muss mehrere Wochen auf Fabian Lustenberger verzichten, wie auf so viele Spieler. Der Klub hat nun Marko Babic unter Vertrag genommen. Bis Montag haben die Berliner Zeit, einen weiteren Spieler zu holen.

Fabian Lustenberger brachte die Sache noch einmal auf den Punkt. Die Vorbereitung für Hertha BSC auf die Rückrunde der Fußball-Bundesliga ist alles andere als glücklich verlaufen, und die ganze Misere wurde an diesem Nachmittag von niemandem besser verkörpert als von Lustenberger. Als seine Kollegen gestern auf Herthas Trainingsgelände gegen den Regionalligisten Babelsberg den letzten Test vor dem Auftakt gegen Eintracht Frankfurt bestritten, stand der Mittelfeldspieler jenseits der Seitenlinie: Lustenberger ging an Krücken. Beim Wintercup in Düsseldorf hat er sich einen Ermüdungsbruch im rechten Fuß zugezogen, der Schweizer wird sechs bis acht Wochen ausfallen. Für Hertha nimmt die Personalsituation damit dramatische Züge an. Im zentralen Mittelfeld bleibt Trainer Lucien Favre nach den Ausfällen von Gojko Kacar, Pal Dardai und Lustenberger nur noch ein Spieler für zwei Positionen: der Brasilianer Cicero.

"Babic ist ein vielseitiger Mittelfeldspieler"

„Das ist eine besondere Situation“, sagte Präsident Werner Gegenbauer. Für eine Verpflichtung werde über die bisher geplanten 850 000 Euro zusätzlich Geld zur Verfügung gestellt. „Da gibt es sicher eine Möglichkeit.“ Schon kurz nach dem 4:0-Sieg gegen Babelsberg meldete Hertha Vollzug. Der frühere Leverkusener Marko Babic, 27, kommt ablösefrei vom spanischen Erstligisten Betis Sevilla. Der Kroate erhält einen Vertrag bis zum Saisonende, mit einer Option für Hertha, die Zusammenarbeit ein Jahr zu verlängern. Der Mann für die Zentrale ist Babic wohl nicht. „Er ist ein vielseitiger Mittelfeldspieler, der schwerpunktmäßig für die linke Seite vorgesehen ist“, sagte Manager Dieter Hoeneß.

Dass noch ein weiterer Spieler kommen muss, zeigte das Spiel gegen Babelsberg, in dem Cicero vor der Pause zweimal traf, Marc Stein und Waleri Domowtschiski (Foulelfmeter) in der zweiten Hälfte auf 4:0 erhöhten. Trainer Lucien Favre bot im zentralen Mittelfeld neben Cicero dessen brasilianischen Landsmann Lucio auf – einen gelernten Offensivmann. Lucio spielte zum ersten Mal nach seiner schweren Knieverletzung 90 Minuten durch. Ob er eine Option für das Spiel gegen Frankfurt sei, wurde Favre gefragt. „Nein“, antwortete er.

Bis Montag hat Hertha Zeit, einen weiteren Spieler zu verpflichten

Ein wenig hoffen die Berliner noch auf Gojko Kacar, den Favre gegen Babelsberg eigentlich spielen lassen wollte. „Der Arzt hat so entschieden“, sagte Herthas Trainer. Immerhin soll Kacar heute wieder mit dem Team trainieren, allerdings hat er noch großen konditionellen Rückstand. Auch Bryan Arguez, der vor exakt einem Jahr gegen Frankfurt sein einziges Bundesligaspiel bestritten hat, kommt für einen Einsatz am Samstag wohl nicht in Frage. „Vielleicht wird er im Kader sein“, sagte Favre. Dass Josip Simunic aus der Viererkette ins Mittelfeld vorrückt, schloss Herthas Trainer ebenfalls aus.

Aber wer dann? Die Wahrscheinlichkeit, dass Hertha neben Babic in dieser Woche noch einen weiteren Transfer abschließen kann, ist gering. Bis Montag haben die Berliner Zeit, einen Spieler zu verpflichten. „Es ist spät, es ist schwierig“, sagte Favre, der wenig von einem Notkauf hält. „Wir müssen auf unseren Kader setzen. Fertig.“

Lustenbergers Verletzung ist der passende Abschluss einer schwierigen Vorbereitung für Hertha BSC. Nur drei Spieler, Arguez, Stein und Nicu, konnten das komplette Programm mitmachen. Bei Marko Pantelic und Steve von Bergen besteht wenigstens noch die Aussicht, dass sie gegen Frankfurt zur Verfügung stehen. „Manchmal hast du Pech“, sagte Favre. „Aber wir können es nicht ändern.“

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