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Transfermarkt: HSV plant Großeinkauf

Aus eins mach drei: Nach dem Verkauf von Nigel de Jong zu Manchester City sucht der Hamburger Sportverein nach potentiellen Nachfolgern für den niederländischen Nationalspieler. HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer möchte drei neue Spieler verpflichten - in Hamburg brodelt die Gerüchteküche.

Der niederländische Fußball-Nationalspieler Nigel de Jong schwärmt von seinem neuen Arbeitgeber Manchester City. Der ehemalige Profi des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, der am Mittwoch einen Vertrag bis 2013 beim englischen Premier-League-Verein unterschrieben hat, verkündete auf der HSV-Internetseite: "Ich gehe zu einem der besten Vereine in der Premier League. Die Liga ist sehr stark, es spielen viele Stars dort." Zudem, so versicherte er, passe seine Spielweise gut nach England. "Ich habe schon als Kind davon geträumt, eines Tages in England zu spielen", sagte der 24-Jährige, dessen Jahresgehalt nun auf rund sechs Millionen Euro taxiert wird.

De Jong soll am kommenden Mittwoch gegen Newcastle United seinen Einstand bei ManCity geben. Der Club, der von den Milliarden und den Launen seines Besitzers Scheich Mansour bin Zayed al Nayan aus Abu Dhabi abhängig ist, nimmt in der englischen Spitzenliga derzeit nur Rang elf ein und hat mit vier Punkten Differenz zur Abstiegszone ein Katastrophenszenario vor Augen. Um dies zu vermeiden, lässt der Scheich in den besten Ligen der Welt wildern.

Beiersdorfer such De Jong-Ersatz

Der lukrativste Transfer der HSV-Geschichte - Schätzungen reichen von 18 bis 20,5 Millionen Euro - hat enorme Betriebsamkeit in der Chefetage des Bundesligisten ausgelöst. Bis zur Schließung der Transferperiode am 31. Januar soll der de-Jong-Ersatz vorgestellt werden. Gehandelt werden: Demy de Zeeuw vom niederländischen Ehrendivisionär AZ Alkmaar, der Kameruner Stephane Mbia vom französischen Erstligisten Stade Rennes, der Albaner Lorik Cana bei Rennes Liga-Rivalen Olympique Marseille, der Argentinier Lucas Rodrigo Biglia vom belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht und Steven Defour von Standard Lüttich.

Zudem ist HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer auf der Suche nach einem Ersatz für den im Sommer zu Bayern München wechselnden Stürmer Ivica Olic. Ein Kandidat soll der Serbe Milan Jovanovic von Standard Lüttich sein. "Im Fußball ist es halt nicht so wie im Einzelhandel, dass man einfach an ein Regal geht und zugreift", sagte Beiersdorfer mit Bedauern dem Fachmagazin "kicker". Was HSV-Trainer Martin Jol als "einen Schritt zurück und dann drei Schritte nach vorn" bezeichnet, nennt Beiersdorfer kaufmännisch: aus einem Spieler mehrere machen. Die rund 20 Millionen für de Jong sollen möglichst in drei neue Hoffnungsträger investiert werden.

Einen Transfer des von Jol bevorzugten Niederländers Mark van Bommel von Bayern München schloss Beiersdorfer jedoch indirekt aus. "Wir müssen immer die mittel- und langfristigen Auswirkungen eines Transfers im Blick haben - sowohl in sportlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht." Soll heißen: Van Bommel ist mit 31 Jahren kein Mann der Zukunft und als Großverdiener in München Gift für das HSV-Gehaltsgefüge.

Franko Koitzsch[dpa]

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