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Sport: Transferpolitik: Uefa bringt Fifa zu einer Neuregelung

Die Uefa und die Fifa ziehen in der Frage der Transferregelung wieder an einem Strang. Das ist das Ergebnis eines Krisengipfels in Zürich, das man durchaus als bittere Niederlage für den Weltverbands-Präsidenten Sepp Blatter ansehen kann.

Die Uefa und die Fifa ziehen in der Frage der Transferregelung wieder an einem Strang. Das ist das Ergebnis eines Krisengipfels in Zürich, das man durchaus als bittere Niederlage für den Weltverbands-Präsidenten Sepp Blatter ansehen kann. Fifa und Uefa einigten sich in der 75- minütigen Aussprache auf eine Rückkehr zur Zusammenarbeit bei der Neuregelung der Transferwesens. Voraussetzung dafür war, dass Fifa-Chef Blatter sein eigenmächtig am 9. Januar an die Europäische Union gesandtes Diskussionspapier für ungültig erklärte und sich bei den Europäern für den Alleingang entschuldigte. "Den Partner der Verhandlungen nicht konsultiert zu haben, war nicht gerade die diplomatische Form", räumte der Schweizer sein Fehlverhalten ein: "Ich bedaure, dass diese Situation eingetroffen ist. Wenn wir schon immer an Fair Play appellieren, gilt das auch für uns selbst."

Zugleich einigten sich die Spitzenfunktionäre auf die Reaktivierung einer Dringlichkeits-Kommission. Die Task Force mit Uefa-Vizepräsident Per Ravn Omdal sowie den Generalsekretären Michel-Zen Ruffinen (Fifa) und Gerhard Aigner (Uefa) soll bereits am Dienstag Vorschläge für die Transferreform erarbeiten und anschließend auch die Verhandlungen mit der EU-Kommission führen. Schon in der kommenden Woche sollen die ausgesetzten Gespräche mit der EU wieder aufgenommen werden. Alle Beteiligten betonten, es müsse schnell eine Lösung mit Brüssel gefunden werden, damit diese von den Vereinen auch rechtzeitig umgesetzt werden kann. "Ich bin froh, dass der Präsident präsidial gehandelt hat und das Echo aufgenommen hat. Jetzt sind wir wieder im Dialog", sagte UEFA-Präsident Lennart Johansson nach der mitunter hitzig geführten Unterredung. Darin musste sich Blatter bereit erklären, in Brüssel für Aufklärung zu sorgen. Blatters Vorschlag, dass Spieler jährlich mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten einen laufenden Kontrakt einseitig kündigen dürfen, hatte bei den europäischen Klubs für Empörung gesorgt. "Ich kann das gar nicht glauben. Wenn die Fifa diesen Weg wirklich gehen will, dann werden die Vereine einen harten Konfrontationskurs steuern. Sonst ist das das Ende des Fußballs", hatte beispielsweise Herthas Manager Dieter Hoeneß gesagt. Und Kapitän Michael Preetz, der 2002 bei Hertha ins Management aufrücken soll, meinte: "Ich halte das für höchst bedenklich, mir erschließt sich das auch rechtlich nicht."

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