zum Hauptinhalt

Sport: Trau jedem um die Zwanzig

Mathias Klappenbach über die Bundesliga vor dem Rückrundenstart

Jan Koller dürfte erst jetzt richtig klar werden, was es mit seinem Spitznamen eigentlich auf sich hat. Der 2,02 Meter große und 100 Kilo schwere Stürmer wird seit langem „Dino“ genannt. Koller ist 34 Jahre alt und in der Winterpause in die Bundesliga zurückgekommen, zum 1. FC Nürnberg. Auch 45 andere Spieler, mehr als in den Jahren zuvor, haben jetzt einen neuen Bundesligaklub. Jan Koller ist mit Abstand ihr Alterspräsident. Die meisten wie Bayerns Brasilianer Breno, der 12 Millionen Euro gekostet hat, sind jung. Breno ist 18, viele andere Neue sind um die 20.

Die Liga hat sich ihre Neuen etwas kosten lassen, bis zum Nachmittag 46 Millionen Euro. Selbst wenn man Bayerns Breno ausklammert, ist das viel. Vor einem Jahr waren es noch 16 Millionen. Diese Investitionen sind Ausdruck besserer finanzieller Möglichkeiten. Zudem suggerieren die vielen entwicklungsfähigen Spieler die Möglichkeit, dass die Bundesliga eines Tages nicht mehr nur Stars für die Bundesliga formt, sondern wieder international sehr begehrte Spieler. Denn in Zukunft werden zumindest die Fernseheinnahmen weiter steigen, und auch international wächst das Interesse. Die große Premier League gibt es in China nur noch im Pay-TV, die Bundesliga kann jeder Chinese empfangen.

Die Bundesliga also im Aufbruch? Das hängt vom Maßstab ab. Gemessen an England sicher nicht, gemessen an Frankreich oder auch Italien schon. Sie kann hoffnungsvoll wie ein Jungprofi in die Zukunft sehen. Und der Dino ist ja auch noch da.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false