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© GEORGIAN OLYMPIC COMITTEE/HO

TRAUERFEIER: Abschied von totem Rodler

Vancouver - Auf einer privaten Trauerfeier haben sich Freunde, Teamkollegen und Offizielle von dem tödlich verunglückten georgischen Rennrodler Nodar Kumaritaschwili verabschiedet. Nach der Zeremonie in einem Bestattungsinstitut in Vancouver wurde der Leichnam nach Georgien überführt.

Vancouver - Auf einer privaten Trauerfeier haben sich Freunde, Teamkollegen und Offizielle von dem tödlich verunglückten georgischen Rennrodler Nodar Kumaritaschwili verabschiedet. Nach der Zeremonie in einem Bestattungsinstitut in Vancouver wurde der Leichnam nach Georgien überführt. In seiner Heimatstadt Borjomi soll Kumaritaschwili beigesetzt werden.

„Das war extrem schwierig und herzzerreißend“, sagte John Furlong, Chef des Olympia-Organisationskomitees, nach der kurzen Andacht. Der Kanadier gehörte zu den zehn Sargträgern. Vor dem Gebäude standen viele Menschen mit Blumen und Kerzen. Der Sarg wurde von einer Motorrad-Eskorte zur Trauerfeier und anschließend zum Flughafen begleitet. In Georgien soll der Sarg mit Kumaritaschwilis Leichnam vom Patriarchen Ilia II. empfangen werden.

Zuvor hatte der Vater des verstorbenen Athleten aus einem der letzten Gespräche mit seinem Sohn berichtet. David Kumaritaschwili sagte in Georgien, Nador habe starke Bedenken gehabt, auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in Whistler zu starten. „Er sagte mir, Papa, ich habe wirklich Angst vor der Kurve“, erinnerte er sich an die Worte seines Sohnes.

Kumaritaschwili war am vergangenen Freitag während des Trainings in der 16. und letzten Kurve der Eisbahn gestürzt. Bei einer Geschwindigkeit von schätzungsweise 145 Stundenkilometern wurde er aus der Bahn geschleudert. Der junge Rodler prallte mit Kopf und Rücken auf einen ungesicherten Stahlpfeiler. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen starb er noch auf dem Weg ins Krankenhaus. „Ich kann noch immer nicht ganz begreifen, dass er tot ist“, sagte Vater David. Der 46-Jährige will sich die Bilder des Unfalls nie ansehen.

Auf mangelnde Erfahrung führt die Familie den Unfall nicht zurück – Nodar trainierte seit seinem 14. Lebensjahr. „Er ist auf Strecken in Frankreich, Österreich und Kanada gefahren.“ Jeder könne einen Fehler machen und sich ein Bein brechen. „Aber sterben?“

In drei Jahren werden die Weltmeisterschaften im Rodeln ebenfalls in Whistler stattfinden. Der Eiskanal für die Olympia-Bahn in Sotschi 2014 soll jedoch so geplant und geschützt werden, dass Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 155 Stundenkilometern wie in Whistler erst gar nicht mehr erreicht werden können.

Am 25. November wäre Nodar Kumaritaschwili 22 Jahre alt geworden. dpa

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